Weiter als geplant ist man mit den beiden neuen Wohneinheiten in der Seniorenanlage der Gemeinde. Im Bild das Haus Nord, das derzeit in dicke Isolierung "eingepackt" wird. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Anfahrt zum Seniorenheim über die Marbacher Straße soll geändert werden

Einen Sachstandsbericht zur Erweiterung des Seniorenzentrums und der Abschluss des Betreuungsvertrags mit der "Caritas Altenhilfe St. Lioba" hatte der Gemeinderat auf der Tagesordnung. 

Brigachtal. Außerdem ging es um die Zustimmung zu den Mietverträgen mit den Bewohnern sowie der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zur "Pflegewohngemeinschaft".

Zunächst erläuterte Bauleiter Achim Brietzke von den Denninger Architekten den Fortschritt beim Bau mit den beiden Baukörpern. Teil Süd liege deutlich vor dem Plan, rund drei Wochen sei man hier voraus. Leider müsse hier eine Korrektur bei der Zufahrt zu den beiden Stellplätzen hinter dem Haus erfolgen – eine zunächst angedachte direkte Anfahrt über die Marbacher Straße musste geändert werden, da der Fußgängerüberweg zu nah an der Ein- und Ausfahrt liege.

In Absprache mit allen Beteiligten soll nun eine Einbahnregelung für Sicherheit sorgen. "Das ist aber für die Bewohner ärgerlich, weil es da viel Durchgangsverkehr geben wird", war sich Ferdinand Ritzmann (Pro Brigachtal) sicher. Das könne man so nicht sagen, wusste Brietzke, schließlich lägen auf der Nordseite keine Fenster. Da die beiden Häuser zum Jahresende bezugsfertig seien, wurde das Exposé gemeinsam mit den Projektpartnern FWD Hausbau und Caritasverband fortgeschrieben.

Während das Haus Nord im Erdgeschoss eine Pflegewohngemeinschaft mit zwölf Mietappartements und in den beiden Stockwerken darüber sieben Mietwohnungen für betreutes Wohnen entstehen, wird das südliche Gebäude eine Apotheke, neue Räume für die Sozialstation, eine Praxis- oder Bürofläche (noch frei) sowie zwei Zweizimmerwohnungen im zweiten Obergeschoss enthalten.

Vermieter wird die Gemeinde selbst sein. Ein angepasstes Betreuungskonzept, das sich an der Hilfsbedürftigkeit der jeweiligen Bewohner ausrichte, stelle den Rahmen des Betreuungskonzeptes dar, erläuterte Michael Stöffelmaier von der Caritas. Entweder ab einem Alter von 60 Jahren oder beim Vorliegen eines Behinderungsgrades von mindestens 50 Prozent sei ein Bezug der Wohnungen möglich. Das Betreuungskonzept orientiere sich am vorliegenden für die bereits bestehenden Häuser. Projektpartner sei die Wohnungseigentümergemeinschaft respektive die Vertreter oder Wohnungsbezieher selbst.

Grundlage seien die Kaltmieten, die zwischen 7,50 bis 7,70 Euro je Quadratmeter Wohnfläche liegen, ein Stellplatz liege bei 25 Euro Monatlich, der Carport koste zehn Euro mehr. Hinzu kämen die Mietnebenkosten sowie eine Betreuungspauschale der Caritas. Vier Monate vor Fertigstellung der Häuser könnten die ersten Mietverträge abgeschlossen werden.

Für die Pflegewohngemeinschaft wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bewohnergremium (teils gesetzliche Vertreter), dem Assistenzdienst, dem Pflegedienst sowie der Gemeinde stattfinden. Hier sollte eine Pflegestufe vorliegen. Den Bewohnern werde ermöglicht, im sozialen Nahraum der Gemeinde die sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten. Angehörigen sowie bürgerschaftlich Engagierten werde ermöglicht, sich ins Alltagsleben einzubringen und somit die Teilhabe der Bewohner zu fördern. Durch die Kooperationsvereinbarung werde dann ermöglicht, den Mietvertrag zwischen Gemeinde und Bewohnern, den Assistenzvertrag zwischen der Caritas und den Bewohnern sowie den Pflegevertrag zwischen Bewohnern (oder deren Vertretern) abzuschließen.

Bei den Betreuungskosten habe sich einiges verändert, da das neue Pflegestärkungsgesetz hier greife. Eigenanteile zwischen 2 292 und 2357 Euro seien hier nötig. Der Gemeinderat nahm den Sachstand erfreut zur Kenntnis und machte den Weg für die anstehenden Verträge frei.