Kegelclub baut Kirchenmodell für den Jubiläumsumzug / Dach mit kleinen Holzschindeln gedeckt
Von Jennifer Schwörer
Brigachtal. Das Modell der Kirche St. Martin ist fertig, jetzt geht es um kleine Details wie die Verzierung der Fenster und die Gestaltung des Bodens. Darum kümmert sich Winfried Lütgens.
Für den Beitrag des privaten Kegelclubs um Ralf Huber zum großen Festumzug anlässlich des 1250-jährigen Jubiläum Klengens ist nun sorgfältige Handarbeit erforderlich.
Für diese Aufgabe komme Lütgens die Ausbildung zum Schrift- und Grafikmaler und das anschließende Studium der Ausstellungsgestaltung zugute, erklärte er. "Die Kirche im neunten Jahrhundert" heißt das Umzugsthema. Zu dieser Zeit wurde die Kirche St. Martin gebaut. Sie ist damit die wohl älteste Kirche auf der Baar. Mehrere Generationen war sie in fränkischem Königsbesitz. Am 8. Mai 881 überließ Kaiser Karl III auf Wunsch seiner Gemahlin seinem Hofkaplan, dem Priester Ruotbert die Kirche zu Kirchdorf. Diese Urkunde stellt die erste schriftliche Erwähnung der Kirche dar. Da Ruotbert zur Gefolgschaft des Königshofes gehörte, übertrug er die Seelsorge einem anderen Priester.
Aus der Schenkungsurkunde von 765 geht hervor, dass der Ortsname von einem Mann namens Hnabi stammt, in dessen Sippe viele Männer den Namen Ruotbert trugen. Daraus lässt sich herleiten, dass Priester Ruotbert ebenso von der Hnabi-Sippe und damit von den Namensgebern Klengens abstammte. Später vermachte der Priester die Kirche dem Kloster St. Gallen.
Das originalgetreue Kirchenmodell wurde von Michael Schleicher aus Holzplatten gefertigt, das Dach mit kleinen Holzschindeln gedeckt. Auf einem Leiterwagen, den Luzian Huber zur Verfügung stellt und fahrbereit gemacht hat, wird die Kirche beim Umzug dem Publikum präsentiert.
Insgesamt 16 Personen beteiligen sich an diesem Thema. Die Kegler werden als Bauern, Handwerker und Landfrauen, König und Königin sowie Ministranten verkleidet den Wagen ziehen. Auch ein Pfarrer darf natürlich nicht fehlen. Die Kirche stellt hierfür Kutten sowie ein ehemaliges Priestergewand von Pfarrer Walter Mackert zur Verfügung. In einem kleineren Handwagen werden die Kinder gezogen.
