Schwester Teresa zieht die Zuhörer in ihren Bann und lehrt einiges zum Thema "Tipps zum Umgang mit Fehlern". Foto: Appel Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Schwester Teresa referiert zum Thema Fehler

Brigachtal. Es gibt Vorträge, in denen lernt man was. Dann gibt es wieder welche, bei denen man das Gefühl hat, als neuer Mensch nach Hause zu kehren.

Schwester Teresa trägt nicht vor, sie spricht zu jedem einzelnen in dem gut besuchten Pfarrzentrum und holt ihn und seine Empfindungen und Erfahrungen ab. Während sie erzählt, kann man eine Stecknadel fallen hören, ihre lockere und freundliche Art ist ansteckend.

Zunächst erzählt sie von ihrem Leben. Irgendwann kam eine Nacht, die ihr Leben auf den Kopf stellte. Sie konnte nicht schlafen. Sie griff zum ersten Buch, das ihr in die Finger kam. Das war die Bibel. Gott schenkt mir Glauben, wenn dich einer "auf die linke Backe haut, dann halte die recht hin". So fing ihr Abenteuer mit Gott an. Sie ging ins Kloster, hat Altenpflegerin gelernt, war Streetworkerin für Kinder. Sie hat dann Fußball und Basketball gespielt und wurde über Nacht bekannt als die Skateboardfahrende Nonne. Überregionale Zeitungen brachten Artikel über sie, über ihr Musical, indem sie rappte und titelte, dass sie die deutsche Antwort auf Sister Act sei.

Sie erzählt über Fehler. Die eigenen, die der anderen und die der Gemeinschaft. Fehler bieten die Möglichkeit, daraus zu lernen. Es das nächste Mal besser zu machen und daran zu wachsen. Früh hätten wir gelernt, dass Fehler eigentlich schlecht seien. In der heutigen Zeit herrsche keine gute Fehlerkultur. Wie könne es sein, dass im Bankenwesen Betrug toleriert werde, während man bei dem kleinen Mann den kleinsten Fehltritt schwer ahndet?

Wie kann es sein dass sich Menschen wie Robert Enke lieber selbst töten als sich helfen zu lassen für eine Krankheit, für die er definitiv nichts kann? Generell sei es schwierig, wenn wir nicht lernen würden, mit unseren Fehlern und denen der anderen umzugehen. Die anderen könne man nicht ändern, aber wie lange man verletzt sei, daran könne man drehen.

Außerdem seien es vor allem verletzte Menschen, die weiter verletzen würden, obwohl sie es gar nicht merken würden. Die beste Reaktion auf die SMS des Schatzes, der schreibt "du bist ne blöde Kuh" wäre zu sagen, "ja Schatz ich liebe dich auch". Gott hätte auch einfache Menschen mit Macken gewählt und sogar Paulus verziehen.