Verhalten fällt das Interesse der Bevölkerung an der Informationsveranstaltung zur Lärmaktionsplanung aus, bei der sich nur insgesamt 26 Personen in der Kirchdorfer Festhalle einfanden. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Infoabend von Brigachtal und Bad Dürrheim werden keine Verbesserungen genannt / Wenige Besucher

Von Georg Kaletta

Brigachtal/Bad Dürrheim. Wer den Bürgerinformationsabend zur Lärmaktionsplanung mit dem Gedanken besuchte, dass Maßnahmen zur Sprache kommen, wo und wie eine Lärmreduzierung bewirkt werden kann, dessen Erwartungen wurden nicht erfüllt. Anhand der präsentierten Bestandsanalyse konnten die Besucher jedoch den Handlungsbedarf erkennen. Daraus können die Bürger, sofern sie Interesse daran haben, ihre Vorschläge zur Lärmminderung ableiten.

Dass Vorschläge aus den Reihen der Bürger gewünscht werden, unterstrich Roozbeh Karimi vom Ingenieurbüro Möhler + Partner damit, dass die Einheimischen nach ihrer subjektiven Wahrnehmung am besten wüssten, wo die Problemherde sind.

Maßnahmenvorschläge bezüglich des Verkehrslärms können die Bürger ihren Bürgermeisterämtern zukommen lassen. Die von den Kommunen gesammelten Anregungen werden an das Ingenieurbüro weitergeleitet, dass sie auf ihre Wirksamkeit und Umsetzbarkeit überprüft.

Die Ergebnisse der Wirksamkeitsanalyse sollen im Herbst bei einer weiteren Veranstaltung in Bad Dürrheim vorgestellt werden, gab der Sprecher die weitere Vorgehensweise bekannt. Die vom Referenten erläuterte Bestandsanalyse bezog sich auf den Straßen-und Schienenverkehr.

Anhand der Power-Point-Präsentation wurden Straßenzüge und deren Umfeld in Brigachtal und Bad Dürrheim mit unterschiedlicher Farbgebung gezeigt, in der sich die Skala der Lärmintensität wiederspiegelt.

Generell riet Karimi dazu, bei Maßnahmen zur Lärmreduzierung nicht nach dem Gießkannenprinzip zu verfahren, sondern Vorhaben konkret und überdacht anzugehen. Die Verringerung des Lärms um ein Dezibel könne punktgenau umgesetzt, auch schon einen Wirkungsgrad für die Bewohner haben, meinte er. Derzeit nimmt das Büro weitere Untersuchungen vor. Sobald alle Ergebnisse vorliegen, sollen sie über die Homepage unter www.brigachtal.de abrufbar sein.

Von den Veranstaltungsbesuchern wurden etliche der bekannten vom Durchgangsverkehr stark frequentierten Straßen in Brigachtal genannt, wo ihrer Meinung nach Maßnahmen zur Lärmverminderung ergriffen werden müssten.

Zur Sprache kam dabei aber auch der Gewerbelärm, der jedoch nicht Bestandteil der Untersuchung war, und deshalb keine Berücksichtigung bei eingereichten Vorschlägen finden wird, verdeutlichte Karimi.

Die Lärmaktionsplanung stellte keine Einzelmaßnahme für die Gemeinden Brigachtal und Bad Dürrheim dar, sondern sie basiert auf der EU-Umgebungsrichtlinie und soll unter anderem die Bevölkerung vor schädlichen Lärmeinwirkungen schützen. Nach der Richtlinie sind die Einwohner zu informieren und an dem Prozess zu beteiligen.

Das Interesse der Bürger an der von der Gemeinde Brigachtal und der Stadt Bad Dürrheim veranstalteten Informationsveranstaltung fiel sehr gering aus. Zieht man Bad Dürrheims Bürgermeister Walter Klumpp, Stadtbaumeister Hans Beirow, den Brigachtaler Bürgermeister Michael Schmitt und Ortsbaumeister Alexander Tröndle von der Anzahl der Besucher ab, verloren sich lediglich 22 Personen in der Kirchdorfer Mehrzweckhalle.