Schonacher Unternehmen in Brigachtal im Boot / Erste Anschlüsse sollen zum Jahresende betriebsfertig sein

Brigachtal (kal). Das Unternehmen Stiegeler Informationstechnologie aus Schönau im Schwarzwald wird das sich derzeit im Aufbau befindende Glasfasernetz betreiben, wurde gestern Abend in der Gemeinderatssitzung bekannt gegeben. Auch zu den Konditionen für die Kunden wurden Angaben gemacht. So zum Beispiel, dass der monatliche Nutzungspreis für die Breitbandversorgung bei 50 MB im Download und zehn MB im Upload mit Telefonflatrate und TV mit allen Programmen bei 49,95 Euro liegen werde. Einmalig wird eine Einrichtungsgebühr von 99 Euro erhoben. Ende des Jahres sollen die ersten Anschlussnehmer über die schnelle Internetversorgung verfügen können.

Bürgermeister Michael Schmitt sah die Gemeinde an dem Punkt angekommen, an dem man sagen könne, dass die Gemeindeentwicklung von Brigachtal einen großen Schritt nach vorne gemacht habe. Mit dem Netzbetreiber können Pachterträge erzielt werden, die deutlich über den Ansätzen für die Berechnung des Business Case liegen. Das bedeutet, dass nicht erst im Jahr 2033 schwarze Zahlen geschrieben werden können, sondern aller Voraussicht nach schon im Jahr 2018.

Errichtet wird das Netz vom kommunalen Eigenbetrieb Glasfasernetz Brigachtal in den unterversorgten Gebieten der Gemeinde. Das Projekt wird durch das Land Baden-Württemberg gefördert. Daran sind bestimmte Vorgaben geknüpft, wie zum Beispiel, dass der Netzbetrieb europaweit ausgeschrieben werden musste und erst nach der Fertigstellung des Netzausbaus zu erfolgen hat. Da jedoch für die Ausschreibungsdauer ein Zeitraum von fünf Monaten angesetzt werden musste, fanden im Vorfeld mit Gemeindevertretern und dem die EU-Ausschreibung begleitende Rechtsanwaltsbüro Iuscumm Gespräche im Ministerium für den ländlichen Raum in der Landeshauptstadt statt. Das Ministerium bewilligte der Gemeinde eine vorzeitige Ausschreibung gleich nach dem im November des vergangenen Jahres erfolgten Spatenstichs.

Drei Netzbetreiber gaben ihre Angebote ab, von den zwei nach der Prüfung der Unterlagen am 2. April zu einem ersten Verhandlungstermin in der Rechtsanwaltskanzlei Iuscomm nach Stuttgart eingeladen wurden. Zur Submission ging fristgerecht am 30. April ein Angebot ein, berichtete Ortsbaumeister Alexander Tröndle.

Dem zukünftigen Netzbetreiber wurde eine Aufrüstzeit von sechs Monaten eingeräumt. In diesem Zeitraum ist die aktive Technik einzurichten. Um möglichst viele Anschlussnehmer für das Glasfasernetz zu gewinnen, möchte der Betreiber entsprechende Werbemaßnahmen einleiten, hieß es.