Walter Seeger von der TransnetBW hat die Jungstörche auf dem Strommast an der Gewerbestraße beringt. Fotos: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Vier Jungstörche leben im Nest auf dem Hochspannungsmast / Tiere jetzt offiziell registriert

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Sie sind gerade einmal sieben Wochen alt und liegen noch in ihrem Nest – die vier Jungstörche in Brigachtal. Seit Montag sind sie beringt und somit offiziell registriert.

Mit ihrer Nummer können sie nun überall erkannt werden. Storchenexperte Friedrich Widmann aus Donaueschingen-Neudingen setzt sich Jahr für Jahr dafür ein, dass der Storchen-Nachwuchs beringt wird. Meist erklimmt er selbst die Nester in luftiger Höhe, um die Ringe anzubringen.

Doch in Brigachtal musste er das Walter Seeger, Daniel Djuric und Oliver Pichler von der TransnetBW überlassen, denn hier haben die Störche schon vor über zehn Jahren ihr Domizil auf einem Strommast am Ende der Gewerbestraße bezogen. Und dieser Strommast darf nur vom zuständigen Personal des Stromnetzbetreibers bestiegen werden. Alles andere wäre viel zu gefährlich.

In Kletterausrüstung ging es also nun hoch auf den über 40 Meter hohen Mast, um dem Nachwuchs die Ringe anzulegen. Der Ring enthält neben der eigenen Nummer, die der Storch bekommt die Informationen "D" für Deutschland, "E" für Europa und "R" für Radolfzell, die zuständige Vogelwarte.

"In diesem Jahr müssen wieder viele Jungstörche beringt werden", berichtete Friedrich Widmann. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus. Anfang der 1990er Jahre kannte man gerade einmal zwei Storchenpaare auf der Baar, die kamen nach Pfohren und Neudingen und das auch nicht jedes Jahr. Warum sich die Störche jetzt so wohl fühlen hier, das wisse man noch nicht, so Widmann. Aber auch in Wolterdingen und Pfohren seien vier Störche geschlüpft, in Aasen sogar fünf. Die Jungen müssen jetzt in den nächsten Wochen noch kräftiger werden und fleißig ihre Flügel trainieren, damit sie im Juli die ersten Flugversuche starten können. Und bis dahin werden sie noch von ihren Eltern mit Leckereien wie Würmern, Mäusen, Fröschen oder auch Maulwürfen und Eidechsen versorgt.