Geschenke verteilte die Theatergruppe des Musikvereins Brigachtal in Form einer tollen Aufführung beim Weihnachtstheater in der Turn- und Festhalle mit der Komödie "Töchter zu verschenken" nur an das Publikum, ansonsten ging es auf der Bühne fröhlich, frei und direkt zu. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein erntet für Komödie "Töchter zu verschenken" viel Beifall / Tolle Leistung

Von Willi Zimmermann

Brigachtal. Die Theatergruppe des Musikvereins Brigachtal setzte zwischen den Jahren mit der Komödie "Töchter zu verschenken" die mehr als 90-jährige Theatertradition in der Turn- und Festhalle Klengen fort. Wer hat denn wen oder was zu verschenken, das war die Frage.

Pensionswirt Köberle, der mit seinem Etablissement schon bessere Zeiten gesehen hat, hätte zwar nichts dagegen gehabt, nicht mehr nur als "einziger Mann" unter der Fuchtel seiner Damen zu stehen, an den Mann gebracht haben sie sich aber letztlich höchst selbst. Und hatte Köberle mit seinem Noch-Schwiegersohn versucht, einem netten und schüchternen sowie beruflich eher weniger erfolgreichen Kandidaten Nachhilfeunterricht per Rollenspiel zu geben, kamen beide unverzüglich in "Schwulitäten", denn die Wände und Türen der Pension hatten riesige Ohren.

Da gingen die männererfahrenen Töchter schon geschickter vor, als sie das noch etwas unbedarfte Nesthäkchen richtiggehend vorteilhaft aufmotzten. Die Aussicht auf einen gehörigen Batzen Geld darf natürlich in einer solchen Komödie nicht zu kurz kommen. Hat doch Pensionswirt Köberle vor den Augen des Bürgermeisters und des Postboten eine Gewinnbenachrichtigung mit sechs Nullen geöffnet, wenn auch das dazugehörende Komma nicht erwähnt. Die Kandidatenkür wurde nachhaltig bis handgreiflich befeuert.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein Volksmusikstar, der Preisausschreiben-Gewinn für Mutter Köberle, mit der ältesten Tochter durchbrannte und den Platz an der Seite des Noch-Schwiegersohns für die andere Tochter freimachte, samt deren Töchterchen, das von ihm stammte, wie sich herausstellte. Für den Gemütsathleten von Pensionswirt war das doch etwas heftiger Tobak.

Die Besucher in der gut besetzten Halle kamen auf ihre Kosten, auch das überwiegend jüngere Publikum gewann der Aufführung einiges ab. Die Lachmuskeln wurden kräftig strapaziert, mit verdientem Beifall wurde nie gegeizt. Die Akteure waren ihren Aufgaben nicht nur voll gewachsen, sie steigerten sich im Laufe des Abends zusehends, ob so genannte "alten Hasen" oder Newcomer. Ihre Freude am Schauspielern übertrugen sie aufs Publikum. Eine ausgezeichnete Gesamtleistung, die Gäste werden gerne wiederkommen.