Diskussionen auch über Bauvorhaben einer ortsansässigen Firma

Von Hans-Jürgen Kommert

Brigachtal. Ärgerliche Kommentare seitens der Gemeinderäte gab es in der jüngsten Sitzung beim Thema Bauen: Einmal mehr war ein Baugesuch nachgereicht worden. Immerhin, so Alexander Tröndle vom Bauamt, sei der Bauherr diesmal selbst gekommen und habe seine weitere Dachgaube nachgereicht.

"Es muss einmal ganz deutlich gesagt werden, dass es so nicht geht, nicht gehen kann", polterte Josef Vogt (Pro Brigachtal). 2013 hatte der Bauherr den Um- und Ausbau des Daches beantragt, nun musste er nachlegen. Denn er hatte zusätzlich eine weitere Dachgaube, sogar mit Wiederkehr, auf der Ostseite gebaut. Zwar füge sich die Gaube gut in das Gesamtensemble ein, dennoch fühle man sich hintergangen. Mit einer Enthaltung wurde der Nachtrag dann aber doch genehmigt.

Diskutiert wurde auch über andere Baugesuche: So wurde der Mutpol-Diakonische Jugendhilfe Tuttlingen genehmigt, im Rahmen ihr Konzept "Schule des Lebens" in der Bondelstraße 18 zu nutzen. Schwerer tat sich der Rat dagegen mit einem Vorbescheid: Einer der größeren Betriebe im Ort möchte in beträchtlichem Maße investieren, dafür sollen im Bereich "Breite gegen Marbach" zwei Bauplätze überbaut werden. Das Gebäude soll eine Gesamtlänge von rund 45 Metern bekommen, was das Plenum nicht wirklich störte. Anders bei einem anderen Detail: An der Südseite des Baukörpers soll ein Hochregal-Lager mit einer Höhe von 17,50 Metern und einer Breite von 34,20 Metern entstehen – "eine gewaltige Wand", wie vermerkt wurde.

Josef Vogt (PB) stellte fest, dass der Bauherr eine "prosperierende Firma" sei, dieses Gebäude aber wirke erschlagend. Dennoch wolle er, dass die Verwaltung alle Möglichkeiten ausschöpfe, damit der Bauherr auch bauen dürfe. Markus Rist (BIB) könnte sich mit dem Bauwerk dagegen arrangieren. Sein Kollege Lothar Bertsche befand den "riesigen Turm" als problematisch – da könnte man doch sicher ein Stück in den Boden bauen. Auch Joachim Eichkorn sah zuallererst den Betrieb. Der Bauherr benötige den Neubau, da er seine Kapazitätsgrenzen erreicht habe. Bürgermeister Michael Schmitt fasste zusammen: Es gebe keine grundsätzliche Ablehnung, man könne Gesprächsbereitschaft signalisieren. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Entscheidung somit vertagt.