Im brandenburgischen Zossen wurde ein Anschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt. Foto: Polizeiinspektion Teltow-Fläming

Zwei Männer aus der rechtsextremen Szene stehen in Verdacht, im brandenburgischen Zossen ein Feuer an einem geplanten Flüchtlingsheim gelegt zu haben.

Potsdam/Zossen - Nach dem Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Zossen südlich von Berlin sind zwei Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß.

Die Staatsanwaltschaft habe keine ausreichenden Gründe für einen Haftantrag gesehen, teilte die Polizei im Landkreis Teltow-Fläming mit. Gegen die 23 und 32 Jahre alten Männer aus der Region wird wegen versuchter Brandstiftung ermittelt. Laut Polizei gehören sie der rechtsextremen Szene an und haben bereits mehrfach Straftaten begangen. Die Beschuldigten waren nach der Tat Samstag festgenommen worden - der Jüngere in unmittelbarer Nähe zum Brandort, der Ältere später in seinem Wohnort.

Abfallcontainer angezündet

Der Schaden an dem Gebäude selbst ist laut Polizei gering. Die Täter hätten drei Abfallcontainer angezündet. Dadurch sei der Giebel des Verwaltungsgebäudes beschädigt worden. Das Feuer konnte durch die Polizisten gelöscht werden.

In dem betroffenen Gebäude auf dem früheren Militärgelände Wünsdorf-Waldstadt soll eine weitere Außenstelle zur Erstaufnahme von Asylsuchenden entstehen. Die ersten 500 Menschen könnten nach bisherigen Plänen ab Anfang 2016 auf dem landeseigenen Grundstück untergebracht werden. Bis 2017 könnten bis zu 1200 Plätze entstehen.

In den vergangenen Monaten hatte es in Deutschland immer wieder Brandanschläge auf zumeist noch unbewohnte, geplante Flüchtlingsheime gegeben, unter anderem in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.