Das ehemalige Unterbränder Schulhaus wird bis auf die Bodenplatte abgerissen. Nur noch die Bodenplatte bleibt bestehen. Darauf aufgebaut werden soll das neue Dorfgemeinschaftshaus. Archivoto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Stadt will 1,5 Millionen in Unterbränd investieren / Sitzung am Donnerstag vor Ort

1,5 Millionen Euro sollen in Unterbränd investiert werden: Doch das neue Dorfgemeinschaftshaus stößt nicht bei allen auf Begeisterung.

Bräunlingen (jak). Bei der Vorstellung der Pläne Mitte Juni hatten einige Unterbränder Vereine moniert, dass ihre Wünsche nicht ausreichend berücksichtig worden seien. Trotzdem hatte sich der Unterbränder Ortschaftsrat einstimmig für die Planungen ausgesprochen. Nun soll das Vorhaben die nächste Hürde nehmen: Am morgigen Donnerstag, 30. Juni, kommt das Thema in den Gemeinderat, der um 19 Uhr tagen wird. Und zwar nicht im Bräunlinger Rathaus, sondern im Gemeindehaus Unterbränd.

Die Kosten: Rund 1,5 Millionen Euro soll das Dorfgemeinschafthaus kosten. In diesem Betrag sind die Eigenleistungen der Unterbränger in Höhe von rund 50 000 Euro schon eingerechnet. Zwar gibt es einen Förderung – rund 392 000 Euro werden aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum kommen – doch den Großteil der Kosten wird die Stadt Bräunlingen tragen. Mittlerweile ist auch, wie vom Gemeinderat gefordert, eine detaillierte Kostenberechnung aufgestellt worden, die vom zuständigen Architekten Alexander Schmid in der Sitzung vorgestellt werden wird.

Das Prozedere: Am 15. Juni hatte der Unterbränder Ortschaftrat einstimmig seine Zustimmung zu dem Projekt gegeben. Der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtsanierung (BUS) hat dem Gemeinderat am 16. Juni formal die Entscheidung für den Bauantrag zum Bürgerhaus übertragen. Nötig wurde diese Entscheidung, da der BUS-Ausschuss erst wieder im August tagt. Dies hätte allerdings bedeutet, dass der Baubeginn sich verzögert hätte. Die Zeit drängt: Die Zuschussmittel in Höhe von 40 Prozent werden nämlich nur fließen, wenn bis spätestens 1. Dezember mit der Maßnahme begonnen worden ist. Wenn der Gemeinderat morgen Abend zustimmt, soll deshalb noch in diesem Jahr mit dem Abriss des Obergeschosses begonnen werden. Gebaut wird dann 2017 und bis zum Ende des kommenden Jahres soll die Maßnahme auch abgeschlossen sein.

Die Pläne: Aktuell hat das Dorfgemeinschaftshaus einen Saal mit 72 Quadratmetern und einer festeingebauten Bühne mit ungefähr 45 Quadratmetern. Wenn der Saal für ein Bankett betischt ist, dann haben rund 70 Personen Platz. Mit dem Neubau soll den Unterbrändern ein Versammlungsraum mit 175 Quadratmetern zur Verfügung stehen, der mit einer Bankettbetischung dann 144 Sitzplätze bietet. Zusätzlich soll es eine mobile Bühne mit 54 Quadratmetern geben. Große Glasflächen in Richtung Süden sollen für einen hellen, lichtdurchfluteten Saal sorgen. Direkt an den Saal grenzen die Küche und zwei Lageräume für Möbel, sowie Lebensmittel und Getränke. Die Funktionsräume sind so angeordnet, dass zukünftig direkt von außen angedient werden kann. Die Sanitäranlagen und übrigen Funktionsräume sollen im unterkellerten Gebäudeteil untergebracht werden. Ein Behinderten-WC und generelle Barrierefreiheit im Erdgeschoss sind bei den Planungen berücksichtigt worden.

Durch Umgestaltung der Eingangssituation soll die Lage des Geländes optimal genutzt werden, sodass das Gebäude zukünftig von der Nordseite barrierefrei erreicht werden kann, heißt es. Auf der Südseite ist der Weg zwar kürzer, doch hier gibt es eine Treppe.

Die Räume der Ortsverwaltung sind ebenfalls im Erdgeschoss eingeplant. Im Untergeschoss sollen die Sanitär- und Umkleideräume für die Feuerwehr entstehen. Außer dem Technikraum sind zudem Lager- und Abstellräume, sowie ein Multifunktionsraum im Untergeschoss des Gemeinschaftshauses geplant.