Energie: Stärke reicht nicht aus für den Standort / Sechs Anlagen oberhalb Döggingen geplant

Die Windkraft mit bis zu neun Anlagen zwischen Döggingen und Waldhausen war vor einigen Jahren ein viel diskutiertes Thema in Bräunlingen, für das auch schon einige Entscheidungen gefallen sind.

Bräunlingen. Doch seit längerem ist es ruhig geworden um die Pläne, Strom durch Windrotoren herzustellen. "Das Projekt Windkraft ist zur Zeit auf Eis gelegt", bestätigte Bürgermeister Jürgen Guse. Die gemessenen Windstärken oberhalb von Döggingen reichten nicht ganz aus, um den notwendigen Druck auf die Windräder zu bringen. Sollte der technische Fortschritt bessere Leistungen auch bei geringeren Windstärken ermöglichen, dann könnte das Projekt wieder aufgerollt werden.

Zu Beginn der Planung waren von einer Freiburger Firma neun Anlagen im Endausbau vorgesehen, was später auf nur noch sechs Anlagen reduziert wurde. Die Stadt Bräunlingen musste auf zwei Anlagen verzichten und auch ein privater Interessent fiel aus der Planung raus. Die Fürstlich Fürstenbergische Verwaltung konnte ihre zwei vorgesehenen Windräderstandorte wie geplant belassen.

Hauptgrund für die Reduzierung war ein weiterer Milanhorst, der aufgrund von Untersuchungen ausgemacht wurde. Bisher gilt die Bestimmung, dass im Umkreis von einem Kilometer kein Windrad erstellt werden darf. Bei der Interessenabwägung zwischen Naturschutz und Windkraft sprachen sich viele Bräunlinger gegen den Milan aus, denn Strom aus Windkraft für 150 Haushalte sei wichtiger als ein Milanhorst.

Die Windkraft in Bräunlingen wurde damals als zukunftsfähig angesehen. Dies gipfelte in dem Vorhaben, bis zu 140 Meter hohe Windkraftanlagen auf der Höhe zwischen Döggingen und Waldhausen zu bauen. Mehrere Aspekte sprächen für Windenergie in Bräunlingen. Dazu gehöre die Erhöhung des regenerativen Anteils, die Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung vor Ort.

Windenergie sei erheblich günstiger als Solartechnik. Zu einer ökologisch orientierten Kommunalpolitik, wie sie in Bräunlingen praktiziert werde, gehöre Windkraft mit hinzu, wurde damals auch im Gemeinderat argumentiert. Weitere Vorteile für Bräunlingen wären die Einnahmen – Pacht zirka 100 000 Euro im Jahr –, die Direktvermarktung und die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen. Die eventuellen Beeinträchtigungen durch Geräusche, Schattenwurf und die Optik, bis hin zum Eingriff in die Natur, wurden als akzeptabel angesehen.