Sonnenblumen und Malven als Teil einer mehrjährigen Wildpflanzenmischung für Biogas im 1. Standjahr. Foto: FNR/F. Sonntag Foto: Schwarzwälder-Bote

Zehn Hektar Fläche für den Anbau gewonnen   /  Biogasausbeute vielversprechend

Bräunlingen. Die enge Zusammenarbeit der Bioenergie-Region Bodensee mit der Partnerregion Schwarzwald-Baar ermöglichte in Bräunlingen eine Veranstaltung, bei der Vertreter aus Landwirtschaft, Imkerei, Jagd und Forst, Natur- und Umweltschutz, Behörden und weitere Interessierte zahlreich zusammen kamen.

Die Idee, Wildpflanzen als Biogassubstrat anzubauen, bot reichlich Gesprächsstoff und füllte vier volle Stunden. Dass sich die Arbeit gelohnt hat, wird im Sommer im Schwarzwald-Baar-Kreis sichtbar sein. Die Organisatoren des Workshops, Volker Kromrey und Antje Föll von der Bodensee-Stiftung sowie Otto Körner vom Fachverband Biogas brachten erstklassige Referenten und aufmerksame Teilnehmer an einen Tisch.

Eingangs berichteten Michael Baldenhofer (Regionalmanager), Michael Roth (Landwirt) und Karlheinz Schwörer (Hegeringleiter) von ihren Erfahrungen, die sie derzeit mit dem Anbau von Wildpflanzen in der Bodenseeregion machen. Sie beleuchteten die vielen verschiedenen Facetten der Kultur und ihre Wirkung auf Ökonomie, Ökologie und die Öffentlichkeit.

Hauptredner Werner Kuhn, Initiator der Projekts "Energie aus Wildpflanzen" und Berater für das Netzwerk Lebensraum Feldflur, erläuterte eingehend die Chancen, die mit dem Anbau von Wildpflanzen einhergehen. Für Kuhn, einen erfahrenen Landwirt und Jäger, sind Wildpflanzen eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Anbausystemen.

Die Biogasausbeute und die Wirtschaftlichkeit der Kultur müssen laut Kuhn zwar noch weiter erforscht werden, doch erste Ergebnisse sind vielversprechend. Wildpflanzen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich geerntet werden, müssen den Vergleich mit Mais nicht scheuen. Die Abschlussdiskussion, die Otto Körner gekonnt führte, ließ erkennen, dass auch die Teilnehmer die Potenziale des Wildpflanzenanbaus als Biogassubstrat sehen und im Schwarzwald-Baar-Kreis nutzen wollen. Verschiedene Landwirte haben spontan zugesagt, im Frühjahr auf einem Teil ihrer Fläche mehrjährigen Blühmischungen auszusäen.

Der Förderverein Biogas Schwarzwald-Baar-Heuberg schaffte mit der Zusage, bei der Anlage von Energie-Wiesen in diesem Jahr die Hälfte der Saatgutkosten zu übernehmen, einen attraktiven Anreiz. Die Betreuung des Projekts erfolgt durch die Bodensee-Stiftung, die mit Unterstützung der Landwirte, des Imkervereins und anderer die Umsetzung begleitet.

Bereits während der Veranstaltung konnten etwa zehn Hektar Fläche für den Wildpflanzenanbau gewonnen werden. Um jede Biogasanlage im Schwarzwald-Baar-Kreis mit einem Hektar Wildpflanzen zu bereichern, sollte die Region den Anbau von Wildpflanzen auf insgesamt rund 40 ha anstreben.