Ein Blick auf das Strandcafé: Die Terrasse und die Lounge von der Seeseite aus laden nun schon im vierten Jahr zum gemütlichen Verweilen ein. Fotos rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Betreiber zieht Bilanz einer rasanten Entwicklung / Breites Spektrum kommt gut an

Bräunlingen-Unterbränd. Vor vier Jahren standen Strandcafé und Campingplatz kurz vor dem Aus. In einer Blitzaktion wurde der damalige "Waldblick"-Wirt Volker Uhlmann als Platzwart und Lokalpächter engagiert. In einem Interview lässt er die letzten vier Jahre Revue passieren.  

2012 waren Sie Wirt im "Waldblick". Das Lokal begann gerade als Musikkneipe wieder zu leben. Dann haben Sie von heute auf morgen die Fronten gewechselt. Haben Sie diesen Schritt bereut?

Ganz klar nein! Allerdings war das Unternehmen für mich am Anfang sehr fragwürdig, weil das Lokal nach vielen Pächterwechseln wirtschaftlich am Ende war. Bis ich begriffen habe, dass man hier vollkommen neu und unbefangen anfangen konnte. Nach einiger Zeit habe ich dann mein eigenes Konzept gefunden. Der Anfang war jedoch recht mühselig.  

Können Sie das genauer beschreiben?

Ganz einfach: Am 14. Juni 2012 wurde ich gefragt, am 16. Juni habe ich zugestimmt und am 1. Juli wurde nach notwendigen Renovierungsarbeiten neu eröffnet. Zunächst hatte ich dann mit dem Waldblick zwei Lokale, die auf halber Flamme liefen, die Sommersaison am Kirnbergsee war schon halb rum, und irgendwie musste ich über den Winter kommen. Hinzu kam, dass ich mich auf dem Campingplatz einarbeiten musste.  

Wie haben Sie das bewältigt?

Wichtig war es, eine Konstanz herzustellen. Sowohl Campingplatz als auch Strandcafé waren fast ausschließlich Saisonbetriebe. Das heißt, im Sommer 20 Stunden arbeiten, im Winter Schneeräumen ohne großes Einkommen. Am Anfang ging es nicht anders. Danach hieß es beides langsam auf Ganzjahresbetrieb umzustellen. Nach drei Jahren ist dieses Ziel fast erreicht.  

Wie sind Sie die Sache angegangen?

Zunächst habe ich ein Konzept erarbeitet, das ich aber flexibel den aktuellen Gegebenheiten angepasst habe. Ein großes Kompliment geht an dieser Stelle an meine Mitarbeiter, die diesen Weg mitgegangen sind.  

Wie sah dieses Konzept aus?

Erstens auf dem Campingplatz immer präsent zu sein. Zweitens aus dem Strandcafé ein bodenständiges Speiserestaurant und Café zu machen. Ferner die ehemalige Mitarbeiterwohnung zu einem Veranstaltungsraum umzugestalten, der auch vermietet werden kann, wenn kein Eigenbedarf besteht. In den vergangenen Jahren wurde im Strandcafé sukzessive das ganze Ambiente ausgetauscht. Ein weiterer Punkt sind regelmäßig stattfindende Veranstaltungen.  

An welche Veranstaltungen denken Sie dabei ?

Zum einem sind mir große Veranstaltungen wichtig, die auch dem Naherholungsgebiet Kirnbergsee dienen. Beispielsweise das Vatertagsfest oder das Seenachtsfest. Aber auch kulturelle Veranstaltungen wie das Kurkonzert oder die Saisoneröffnung der Camper zähle ich dazu. Mein Herz hängt an kleinen Musikevents.  

Sie gehen nun in die vierte Saison und machen einen recht zufriedenen Eindruck. Was gibt es Neues?

Zusätzlich zum Lokal wird ein Seeimbiss eröffnet, der meine Camper mit dem Notwendigen versorgt. Das äußere Erscheinungsbild von Campingplatz und Strandcafé wird in den kommenden Wochen weiter aufgefrischt, der Spielplatz ist bereits instandgesetzt. Die neue Saison startete am vergangenen Wochenende mit einem AC/DC-Abend in der Lounge und einem Live-Auftritt von Frankies Country-Music am Sonntagnachmittag. Gestern traten auf einer Open-Air-Bühne das "Trio Ab und Zu" mit Volkstümlichem und am Nachmittag "Miss Müller's Mucke" auf. Diese Events sind spiegelbildlich für das breite Spektrum, das im und um das Strandcafé abgedeckt wird.   Fragen von Lutz Rademacher