Diese Himmelstänzerin macht ihrem Namen alle Ehre. In luftiger Höhe zeigt sie Vertikaltuch-Artistik. Foto: Sigwart

Vereine beteiligen sich an Bewirtung / Feuerwehr übernimmt Parkplatzmanagement

Bräunlingen - Was haben die Bräunlinger geschuftet an diesem Wochenende. Der Straßenmusiksonntag hat viele fleißige Hände gebraucht, um so erfolgreich über die Bühne zu gehen.

Ob es nun die Vereine waren, die die Mengen von Besuchern bewirteten. Oder die Feuerwehr, die das Parkplatz-Management übernommen hatte und deren Männer teilweise stundenlang in der Hitze standen. Oder diejenigen, die im Hintergrund gearbeitet haben. Alle haben sie am Wochenende und die Wochen und die Monate im Vorfeld dafür gesorgt, dass der Straßenmusiksonntag das ist, als das ihn die Besucher kennen. Und dann ist ja noch lange nicht Schluss, denn nachdem der letzte Besucher nach Hause ist und seine Eindrücke verarbeiten muss, heißt es für die fleißigen Bräunlinger. Jetzt muss abgebaut werden. Also einfach einmal: Danke.

Sachen-Spezialität: Sächsische Kartoffelsuppe, Dresdner Stollen, Russisch Brot, Bier, bis hin zu Spreewalder Gurken – alles da. Zum achten Mal ist der Musikverein Bannewitz aus der sächsischen Partnergemeinde beim Straßenmusiksonntag dabei und präsentierte sich den Besuchern in Wort und Bild, ließ gerne die Spezialitäten kosten, währenddessen auf der Bühne daneben die Kinder das selbst inszenierte musikalische Märchen vom Fischer und seiner Frau aufführten.

Zuckersüß: Jenny Sponner und Simon Neft aus Landshut sind hier wohl bekannt. Schließlich sind sie nicht zum ersten Mal beim Straßenmusiksonntag mit dabei. Sie haben sich auf das Brennen von Mandeln und anderen Kernen und Nüssen von Hand spezialisiert und ihren Stand wieder vorm Vereinshaus aufgebaut, wo sie auch die Naschmäuler unter den Besuchern sofort gefunden haben. Schließlich ist der alte Kupferkessel schon von Weitem zu endecken. Ein Handwerk, das sie in seiner alten Tradition von ihrem Großvater übernommen hat, sagt Jenny Sponner. Der habe das selbst 60 Jahre lang gemacht. Etwa eine halbe Stunde dauert es, bis eine Schüssel der knusprigen Leckereien fertig ist. Nussmix, Hanfkörner, Kürbiskerne, Walnüsse, Kokosflocken und mehr. "Die Früchte sind weicher und nicht mit so viel Zucker überzogen, als wenn die Nüsse beim Brennen maschinell gerührt werden", erklärt Jenny Sponner.

Windiger Auftritt: Normalerweise tritt Sandro Dalfovo nicht open-air auf. Allerdings als Gewinner des Nachwuchswettbewerbes durfte er sein Können gemeinsam mit Verena Natschke auf der Hauptbühne präsentieren. "Ich habe noch nie auf einer so vielseitigen Veranstaltung mit Festivalcharakter spielen können und freue mich riesig darüber, dass dieser Wunsch nun in Erfüllung geht." Und die beiden jungen Musikern zeigten den alten Hasen ihr ganze Können, sorgten für eine große Menschenmenge vor der Hauptbühne, die mit begeistertem Applaus nicht geizte. Allerdings gab es da dann doch ein Problem: Der Wind und die Notenblätter – zwei Dinge, die nicht unbedingt gut zusammenpassen. Doch Sandro Dalfovo weiß sich zu helfen. Mit Klebeband befestigt er die Noten vor jedem Lied an seinem Keyboard. Eine kleine Zwangspause zwischen jedem Stück, die die Zuschauer aber gar nicht stört: Hauptsache es gibt danach wieder richtig gute Musik zu hören. Und eines ist sicher, von diesen beiden Nachwuchskünstlern wird man sicher noch mehr hören.

Ein letztes Mal: So langsam, aber auch nur so langsam begibt sich Bürgermeister Jürgen Guse zum Endspurt. Zwar hat er noch gut eineinhalb Jahre im Bräunlinger Rathaus, aber es war der letzte Straßenmusiksonntag für ihn als Bürgermeister. Davon will er aber noch nichts hören, Abschiedsgedanken haben noch Zeit und der Ruhestand spielt noch keine Rolle. Und eines ist ziemlich sicher: Auch beim nächsten Straßenmusiksonntag werden die Besucher den dann Altbürgermeister zu sehen bekommen. Denn schon dieses Mal trat er in den Reihen der Scherenschleifer auf. Eine Wiederholung ist sicher inbegriffen – und nicht nur 2018 beim nächsten Straßenmusiksonntag.