Persönliches: Elisabeth Gehringer stirbt im Alter von 91 Jahren
Bräunlingen-Waldhausen (ra). Elisabeth Gehringer, als Fabi-Wirtin weit über die Ortsgrenzen bekannt, ist am Freitag nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 91 Jahren gestorben. Am 20. Juni 1924 wurde sie als Tochter von Anton und Karolina Kritzer in Waldhausen geboren. Ihre Eltern hatten ein Jahr zuvor die 1753 gegründete Traditionsgaststätte mit Landwirtschaft übernommen, die die Großeltern 1912 erworben hatten. Von klein auf half Elisabeth Gehringer im elterlichen Betrieb, wurde 1942 in den Arbeitsdienst nach Tettnang geschickt und übernahm nach ihrer Rückkehr die Poststelle in Waldhausen, zu der auch das Austragen von Post und der Zeitung gehörte.
Nach dem frühen Tod ihrer Eltern führte sie ab 1958 die Gaststätte und die Landwirtschaft allein. Große Unterstützung erfuhr sie dabei von Nachbarn und Verwandten. Der Arbeitsalltag begann morgens um fünf mit dem Melken der Kühe, um zehn kamen die ersten Gäste, dazwischen wurde die Post ausgetragen. Das Vieh musste gefüttert, der Stall gesäubert und die Felder mussten bewirtschaftet werden. Die letzten Gäste gingen oft nach Mitternacht. Der "Fabi" hatte keinen Ruhetag, lediglich in der Erntezeit wurde tageweise geschlossen. Die gemütliche Atmosphäre des kleinen Lokals sprach sich in der Gegend herum, auch das gute Vesper. Und so konnte "Fabi-Else", wie sie genannt wurde, auch immer wieder prominente Gäste begrüßen. 1974 starb ihr Mann Fritz Gehringer und sie war wieder auf sich allein gestellt. Unterstützt von ihrem Sohn Horst, der damals gerade eine Lehre begonnen hatte, arbeitete sie nach Auflösung der Poststelle Waldhausen noch zusätzlich auf der Post in Donaueschingen. Zu dieser Zeit hatte die Landwirtschaft bis zu 15 Stück Vieh.
Bis in hohe Alter und so lange es ihre Gesundheit erlaubte, war Elisabeth Gehringer in der Gastwirtschaft präsent und half in der Küche mit.
Die Beerdigung ist am Mittwoch, 2. Dezember, um 13.15 Uhr auf dem Friedhof Bräunlingen.
