Gewässerwart Matthias Tröndle (von links), Biologe Ingo Kramer und Vorsitzender Rainer Haug erörtern Möglichkeiten, Wasserpflanzen im Kirnbergsee anzusiedeln. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewässer: Angelsportler und Biologen untersuchen verschiedene Möglichkeiten

Bräunlingen-Unterbränd (chr). Früher gab es viele Wasserpflanzen im Kirnbergsee. Jetzt sind so gut wie keine mehr zu finden. Warum und was kann dagegen unternommen werden? Diese Fragen stellten Mitglieder des Angelsportvereins (ASV) Bräunlingen dem Biologen Ingo Kramer. Der ist Geschäftsführer der Außenstelle Freiburg des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg.

Pläne werfen viele Fragen auf

Gewässerwart Matthias Tröndle sowie die Vorsitzenden Christina Rademacher und Rainer Haug trafen sich mit Kramer am Ufer des Kirnbergsees. Rainer Haug erläuterte, dass sich der ASV Bräunlingen intensiv mit dem Problem beschäftigen möchte. Eine weitere Frage war, ob Zuschüsse möglich seien, da es sich um eine Renaturierungsmaßnahme handele. Ingo Kramer sagte seine Unterstützung zu.

Bevor es aufs Boot ging, stellte Kramer zahlreiche Fragen zur Gewässerstruktur und Besatz. In den vergangenen Jahren ist der Hechtbestand aufgrund fehlender Unterstände zurückgegangen, der Zander kam verstärkt. Außerdem gibt es Karpfen, Weißfische und Barsche. Auch der Graugänsebestand ist sehr groß und drei Biber ziehen ihre Bahnen durch das Gewässer.

In den Karpfen sieht Kramer keinen Grund für den Rückgang der Pflanzen, sie gründeln lediglich, was den Pflanzen nicht schadet. Für sehr wahrscheinlich hält er, dass die Population der Graugänse dafür verantwortlich ist, da diese besonders den früher viel vorhanden Knöterich gerne verspeisen.

Um die Gegebenheiten genau zu begutachten ging es für die Gruppe dann auf den See hinaus. An der Laichschutzzone inspizierte Ingo Kramer ganz genau den Grund. Eigentlich seien die Verhältnisse ganz gut, natürlich dürfe der Bereich nicht trocken liegen. Die Wasserqualität sei ebenfalls gut.

Das Problem bezeichnete Kramer als multifaktorielles Geschehen, also eines, das in vielen Faktoren begründet sein kann. Einen ersten Versuch, Teichrosen anzusiedeln hatte beispielsweise der Biber zunichtegemacht. Im Gespräch einigte man sich darauf, im Frühjahr 2018 einen weiteren Versuch zu starten. Ziel ist es verschiedene Sorten einzubringen und diese biber- und gänsesicher wachsen zu lassen.

Großer Käfig soll gebaut werden

Dieser Versuch soll schon einmal zwei mögliche Faktoren ausschließen. Vom ASV soll über die Wintermonate ein großer Käfig gebaut werden – je größer desto besser. Dieser wird dann im Bereich der Laichschutzzone angebracht, um die Jungpflanzen zu schützen. Für die Pflanzen wird Ingo Kramer zusammen mit dem Bezirksreferenten für Gewässer Claudio Schill sorgen.