Stefan Chares aus Unterbränd bei Bräunlingen beim Bergtraining für den zehnfachen Ultratriathlon, der seit gestern bis 2. September im schweizerischen Buchs ausgetragen wird. Nach der erfolgreichen Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2014 im Double- und Triple-Ultratriathlon wagt er sich jetzt an die Königsdisziplin. Die sommerliche Mittagshitze nutzt der vegane Extremsportler Chares, um die notwendige Ausdauer und Härte für den zehntägigen Wettkampf zu trainieren. Foto: Bauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ultratriathlon: Stefan Chares ist seit gestern im schweizerischen Buchs bei Königsdisziplin unterwegs

Seit gestern hat der vegane Ultratriathlet Stefan Chares die heimische Trainingsidylle von Bräunlingen im Hochschwarzwald gegen die Wettkampfrealität im schweizerischen Buchs im Kanton St. Gallen eingetauscht.

Bräunlingen. Dort wird vom Verein Swiss Ultratriathlon seit dem gestrigen Mittwoch bis zum 2. September der Deca Ultratriathlon organisiert. Zehn Männer und zwei Frauen versuchen sich auf dieser Königsdisziplin. Zu bewältigen sind insgesamt 38 Kilometer Schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren und 42 195 Kilometer Laufen – jeden Tag ein Ironman.

Nach einem überaus erfolgreichen Wettkampfjahr 2014 mit den Teilnahmen an den Weltmeisterschaften im Double- und Triple-Ultratriathlon in der Slowakei und Deutschland suchte der 45-jährige Chares neue Herausforderungen, heißt es in einer Mitteilung. "Der Reiz ist, nicht zu wissen, was dich erwartet, wie du mit Höhen und Tiefen im Laufe des Wettkampfes umgehst." Um möglichst perfekt vorbereitet an den Start zu gehen, trainierte Stefan Chares möglichst konsequent nach Trainingsplan, in der Regel 15 bis 25 Stunden die Woche.

"Ich versuche, mich im Training mehr auf den einzelnen Tag, auf die Distanz eines Ironmans zu konzentrieren." Dazu zählen die 180 Kilometer Radrunden mit einem 30er-Schnitt durch den Hochschwarzwald ebenso wie die Intervallbergläufe an den Uferwegen und die unendlichen Bahnen, die Stefan Chares beim Schwimmtraining im nahe gelegenen Kirnbergsee zieht, manchmal unter den argwöhnischen Augen einer Entenfamilie.

"Der Wettkampf ist mein Lebenselixier", betont Chares. "Wenn ein Wettkampf gut läuft, wenn alles zusammenkommt, was positiv zusammenkommen kann, dann gibt er Dir beim Zieleinlauf ein unbeschreibliches Hochgefühl – unabhängig von Zeit und Platzierung."

Nur zu gut hat Stefan Chares die Bilder des Triple-Triathlon 2013 in Lensahn in Erinnerung. Mit Schüttelfrost lag er am Rande der Radstrecke und stand kurz vor der Aufgabe. Mit einer unfassbaren Energieleistung kämpfte er sich letztendlich bis zum Ende durch.

"Die imaginäre Fratze meines Geistes, die mich anschreit und versucht zu pushen, obwohl der Körper schon ausgelaugt ist und gleichzeitig einen Drachen, der die Seele symbolisiert, hinter sich herziehen muss, sind mir noch sehr präsent. Nur wenn sich diese drei Einheiten zusammenfinden, kann ich gut sein, kann ich einen perfekten Wettkampf absolvieren. Das heißt, der Geist muss ein bisschen zurücktreten, sodass der Körper nicht gepeitscht wird und die Seele sich wohlfühlt."

Das Respektieren der eigenen Grenzen, Spaß zu haben und seinem Körper die Zeit zu geben, sich anzupassen und vor allem zu regenerieren, sind für den Physiotherapeuten und Heilpraktiker die wesentlichen Aspekte. Die Ernährungsweise und die Regeneration sind für ihn die Schlüsselpunkte zu einem erfolgreichen Wettkampf. Und da sieht er in der veganen Ernährung entscheidende Vorteile.

Essen hebt die Stimmung

Gleichzeitig betont er, dass das Essen auch während des Wettkampfes nicht nur im physiologischen und energetischen Sinn wichtig ist, sondern ihm auch ein Wohlgefühl verschaffen soll. "Was ich esse, macht mich glücklich." Funktionale (vegane) Gels sind für ihn nur eine Notlösung. "Je variabler das Essen ist, desto besser ist meine Stimmung." Zuhause startet er morgens mit einem Wildkräuter-Smoothie aus dem eigenen Kräutergarten. Auch die Wettkampfnahrung besteht überwiegend aus Smoothies.

Das Scheitern bei einem Ultrawettkampf kann nicht nur durch körperlichen Beschwerden verursacht werden, sondern auch dadurch, dass der Körper nicht zu regenerieren vermag und ihm nicht die notwendige Energie zugeführt wird.

Um tagtäglich den Kalorienbedarf von 8000 bis 12 000 Kalorien zu decken und sein Energiedepot aufzufüllen, plant er auch mittags eine feste vegane oder roh-vegane Mahlzeit und für zwischendurch vegane Schokolade ein.

Gestern um 7 Uhr fiel der Startschuss im Freibad in Buchs. Seither gilt es, tagtäglich 76 Bahnen à 50 Meter, 15 Runden à zwölf Kilometer auf dem Rad auf dem Rheindamm und 35 Runden à 1,2 Kilometer Laufen rund um das Schwimmbad-Gelände zu absolvieren.

"Die zehnfache Ironman-Distanz zu schaffen, körperlich gesund und mental fit ins Ziel zu kommen, wäre die Erfüllung meines sportlichen Lebenstraumes. Nur eine überschaubare Zahl an Athleten haben sich bisher auf dieser Distanz bewiesen."

Stefan Chares wäre der erste vegane Extremsportler. Sollte alles nach Wunsch gelaufen sein, wäre die nächste Herausforderung der Double-Deca-Ultratriathlon, der zeitgleich in Buchs ausgetragen wird.

Hüfingen. Zu einem schweren Unfall ist es gestern gegen 13.45 Uhr beim Hüfinger Wasserturm gekommen. Nach ersten Informationen fuhr ein weißer Skoda auf der Bundesstraße 31 und wollte bei Hüfingen auf die Bundesstraße 27 Richtung Blumberg abbiegen. Dabei übersah der Fahrer laut Polizei einen auf der B 31 Richtung Freiburg fahrenden Motorradfahrer.

Es kam zur heftigen Kollision der beiden Fahrzeuge. Der Motorradfahrer und die Mitfahrerin wurden dabei vom Motorrad geschleudert. Der Skoda fing Feuer, der Fahrer und die Beifahrerin konnten sich über die Fahrertüre selbst aus dem Skoda retten. Ein Lastwagenfahrer löschte mit einem Feuerlöscher den Fahrzeugbrand.

Mehrer Rettungsfahrzeuge sowie zwei Notärzte versorgten die vier Verletzten. Die B 31 war in Richtung Freiburg gesperrt. Der Verkehr staute sich auf der B 31 in Richtung Geisingen sowie auf der B 27 in Richtung Donaueschingen zurück.

Der Schaden beläuft sich auf etwa 10 000 bis 15 000 Euro. Die Verkehrspolizei hat Ermittlungen aufgenommen.