Keinen Hehl aus seiner Sympathie für die Befürworter einer Loslösung Schottlands von London macht der gebürtige Schotte und Dögginger Bürger Matthew Byrne, der aus seinem Urlaub diesen Banner mitgebracht und am Garagentor angebracht hat. Foto: Minzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Matthew Byrne aus Döggingen hofft auf Abtrennung von Großbritannien / Abstimmung am Donnerstag

Bräunlingen-Döggingen (mi). Wenn morgen, Donnerstag, die Bevölkerung Schottlands über die Abtrennung vom Staatenbund Großbritannien entscheidet, fiebert ein Dögginger besonders mit: Matthew Byrne, heimatverbundener Schotte und seit mehr als 30 Jahren Dögginger Bürger, macht aus seiner Sympathie für die Befürworter keinen Hehl.

Gerade erst von einem Urlaub aus Schottland zurückgekehrt, hat er sich nicht nur den entsprechenden "yes"-Banner mitgebracht, er hat vor allem die Stimmung im Lande intensiv hinterfragt.

Und so ist er mit der Überzeugung zurückgekehrt, dass vor allem die junge Generation unter 30 Jahren beinahe geschlossen hinter der Idee einer Abspaltung steht. Dies sei umso erstaunlicher, so Byrne, da sich die überwiegende Mehrheit von Presse und Fernsehen für eine Ablehnung des Antrags einsetzt und die Folgen mit Angstkampagnen und Horrorszenarien lange unters Volk gebracht habe.

Byrne ist überzeugt, dass Schottland auch nach einer Trennung von London ganz gut alleine zurechtkomme, "schließlich waren wir zuvor schon mal 800 Jahre selbstständig". Finanziell könne Schottland aus den Erlösen aus dem Gas- und Ölgeschäft besser als bisher partizipieren, außerdem setze man in Schottland auf regenerative Energien aus Wind und Meer. Ein nicht zu unterschätzendes Potenzial berge auch ein gut florierender Tourismus.

Matthew Byrne jedenfalls erwartet auch nach einer Abspaltung von London keinen großen Einbruch und schlagartige Veränderungen, zumal die bisherige Währung auch danach Bestand habe. Vielmehr sähen er und viele seiner Landsleute mit Skepsis der geplanten Abstimmung im Jahr 2017 in England über den Austritt aus der EU entgegen, von der Schottland im Falle eines "yes" am Donnerstag unberührt bleiben würde.