Breitandversorgung: Arbeiten kommen gut voran / Glasfaser kann an jedes einzelne Haus geführt werden

Von Christina Rademacher

"Vom holprigen Feldweg zur Datenautobahn": So freute sich Ortsvorsteher Norbert Knöpfle bei der Ortschaftsratssitzung über den Tagungspunkt Breitbandversorgung für Mistelbrunn.

Bräunlingen-Mistelbrunn. Dementsprechend groß war das Interesse an der Versammlung. "Endlich mal eine Sitzung mit viel Zuhörern" so Knöpfle. Für Mistelbrunn bricht mit der Breitbandversorgung ein neues Zeitalter an. Für 84 Einwohner sei dies nicht selbstverständlich, aber ab und zu habe man Glück. Mistelbrunn liegt auf der Wegführung von Hubertshofen nach Unterbränd und kommt so frühzeitig in den Genuss. Man erhält ein Optimum an Technik. Bis ins Haus Glasfaser, das sei das Beste, was zurzeit möglich ist.

Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche erläuterte, dass Breitbandversorgung schon viele Jahre Thema ist. Vor zwei Jahren wurde der Kreis-Zweckverband gegründet mit dem Ziel, alle Gemeinden anzuschließen. Startschuss für Bräunlingen war in Döggingen, die Erweiterung der Firma Frei und die notwendigen Anschlüsse. Bräunlingen sei von dem Ganzen positiv überrollt worden. Im Jahr 2015 wurden 800 000 Euro investiert. Im Jahr 2016 schließt Donaueschingen Hubertshofen an, Mistelbrunn erhält den Technik-Standort.

In Mistelbrunn werden 275 000 Euro investiert, davon trägt die Stadt 187500 Euro. Für Bruggen sind 144 000 Euro eingeplant. Bruggen kommt so frühzeitig in den Genuss, da der Betreiber des Netzes im Brigachtal schon tätig ist und von dort aus die Anschlüsse erfolgen. In Döggingen steht ein Restbetrag von 41 000 Euro an, und in Bräunlingen 400 000 Euro, so dass der Zweckverband 626 000 Euro verbaut, davon trägt Bräunlingen 400 000 Euro für den Anschluss an die Schwarzwald-Datenautobahn.

Jochen Cabanis, kaufmännischer Geschäftsführer des Breitband-Zweckverbands, erklärte, dass alle jederzeit für Fragen offen sind. Über die Homepage gibt es Kontaktdaten oder auf den zugesendeten Verträgen steht ein Ansprechpartner. Die Verträge in Mistelbrunn sind verschickt. Wichtig ist, dass sie baldmöglichst zurückgeschickt werden. Die Bauplätze müssen genant werden. Von der Technikstation, die am Ortseingang in Form einer Fertiggarage gebaut wird, werden alle Gebäude angefahren. Bis zum Grundstück zahlt die Stadt. Grabarbeiten im Grundstück kann man selbst ausführen. Die Beträge in den Verträgen sind als Bruttohöchstpreise gerechnet.

Geplant ist, Mitte Februar die Ausschreibung zu machen. Ende April soll mit den Arbeiten begonnen werden und Ende September alles abgeschlossen. Netzbetreiber ist die Firma Stiegeler aus Schönau. Auch dort kann man jederzeit Fragen stellen. Die zahlreichen Zuhörer nutzten die Gelegenheit, alles, was ihnen auf dem Herzen liegt, direkt los zu werden. Ein Punkt waren die Kosten des Anschlusses. Telefon- und Datenpauschale kosten rund 45 Euro, mit Fernseher zusätzlich fünf Euro. Alle Wege oder Plätze, die aufgerissen werden, werden wieder sorgfältig zu gemacht. Auch eine Rufnummernübernahme ist möglich.

Ortsvorsteher Norbert Knöpfle wies nochmals darauf hin, dass man jederzeit Hilfe holen könne, beispielsweise beim Ausfüllen des Vertrages. Vorgeschlagen ist auch eine Sprechstunde, um die Leute vor Ort beraten zu können. Knöpfle bedankte sich für die ausführliche und offene Information. Er lobte die Stadt Bräunlingen, sie mache etwas, was sie nicht müsse. Würde sie nur abwarten, wäre ein Anschluss in 20 Jahren noch nicht realisiert.