Martina Baader singt in Radsportuniform vor einem Korsofahrrad beim flotten Vereinsabend Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

"Die 2 Drei" unterhalten Vereinsmitglieder mit viel Programm

Von Lutz Rademacher

Bräunlingen-Unterbränd. Auf einmal tauchen ein Mann und eine Frau in der schicken Uniform des Unterbränder Radsportvereins auf. Keiner kennt sie, und sie behaupten, nicht eingeladen worden zu sein? Und dann kommt ein Mann im Biker-Dress auf einem geschmückten Korsofahrrad. Aber Korso gibt es doch nicht mehr in Unterbränd? Oder? Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um die Mitglieder der Gaudi-Truppe "Die 2 Drei" aus Löffingen, die den Vereinsabend des Radsportvereins zu einem echten Erlebnis machten.

Im Jahr 1921, vor 93 Jahren war der Verein gegründet worden. Die Hauptaktivität bestand damals in der Teilnahme an oder der Veranstaltung von Blumenkorsos. In adretten Anzügen auf liebevoll geschmückten Fahrrädern fuhr man in Reih und Glied durch herausgeputzte Ortschaften anderer Vereine in Südbaden. In den letzten Jahren wurden die Korsos immer weniger und schließlich eingestellt. Im Sommer gehen die Bikergruppen mit Mountainbikes auf Tour, im Winter gibt es ein Ausgleichsprogramm. Auf der Strecke blieb dabei die Geselligkeit der Korsoveranstaltungen zu denen früher Alt und Jung, manchmal fast der ganze Ort, mitreisten. Als Ausgleich wurde der Vereinsabend aus der Taufe gehoben und bei der Premiere auch von älteren, nicht mehr aktiven Mitgliedern gut besucht.

Und die hatten viel zu lachen. Denn "Die 2 Drei" hatten ein maßgeschneidertes Programm auf die Bühne gestellt. Lustige Anekdoten aus der Vereinsgeschichte wechselten mit passenden Liedern, Gedichten und Wortspielereien wie "Kegler schieben zuerst und purzeln dann, Radfahrer umgekehrt". Immer wieder wurden die Zuhörer animiert, mitzusingen.

Im zweiten Teil präsentierte die Truppe ein "Best of" aus ihrem, wie sie selbst sagt, vierzehnstündigen Repertoire. Martina und Lothar Baader mimten ein Paar, das wortwörtlich durch dick und dünn gingen. Ständige Sticheleien über des anderen Figur und Retourkutschen zogen sich wie ein roter Faden durch das Programm. Begleitet von Uwe Keller, einem Könner auf der Gitarre, intonierten die Beiden angebliche Originalversionen weltbekannter Hits mit allemannischen Texten ohne tieferen Sinn. Aus "Angie" von den Stones wurde "1 Ski", aus "99 Luftballons" "99 Fliesenleger" oder "Killing Me Softly" wurde in "Grilling Me Softly" umbenannt. Abwechselnd, aber auch mit gekonntem zweistimmigem Gesang und Ausflügen ins Publikum, brachten sie den Saal zum Kochen. Höhepunkt war der unendliche Song "Guantanamera" mit unerschöpflichen Refrains zum Mitsingen. Wortspiele und eigene Wortkreationen wie "Kaulquappensocken" oder "Schreckschraubenschlüssel" ließen kein Auge trocken. Das Programm für den Radsportverein habe der Truppe riesig Spaß gemacht, bemerkte Martina Baader nach dem Auftritt.