Eine Aufwertung erfährt der Bahnhof in Döggingen mit der geplanten Elektrifizierung der Höllentalbahn bis Donaueschingen mit zusätzlichen Zughalts am Morgen und am Abend. Foto: Minzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bahnprojekt macht Döggingen attraktiver

Bräunlingen-Döggingen (mi). Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Gaststätten und zeitgemäße Kommunikationswege sind jene infrastrukturellen Schwerpunkte, die der oft beklagten Landflucht entgegenwirken sollen und deshalb seit Jahren im besonderen Fokus der Dorfparlamente stehen.

Ein nicht zu unterschätzendes Element ist auch die gute Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz. Und gerade da sieht sich Döggingen in einer günstigen Lage, kann der Ort doch neben der Nähe zur Bundesstraße mit einem gut funktionierenden Bahnanschluss punkten. Schüler und Wanderer wissen diese Vorteile schon heute zu schätzen.

Längst wurde zwar der Güterverkehr, den einst vor allem die benachbarte Firma Freilacke zu nutzen wusste, eingestellt, doch der glückliche Umstand, dass der Dögginger Bahnhof Kreuzungspunkt der Züge zwischen Löffingen und Donaueschingen ist, sorgt geradezu für das Alleinstellungsmerkmal an der Höllentalbahn, als kleine Ortschaft an einem stündlichen Zughalt in beide Richtungen partizipieren zu dürfen.

Und gerade da spielt die geplante Elektrifizierung des Reststücks der Höllentalbahn von Neustadt bis Donaueschingen den Kommunalpolitikern in die Karten.

Seit der Elektrifizierung des Teilstücks zwischen Freiburg und Neustadt 1936 waren immer wieder Bestrebungen im Gange, dieses Netz zu komplettieren. Nun soll das Vorhaben in den kommenden drei Jahren verwirklicht werden.

Nach vorliegenden Plänen werden in der Folge zusätzliche Zughalts in der Früh und spät am Abend den Bahnhof nach Vollendung des umfangreichen Bauprojekts im Jahr 2018 noch attraktiver machen, schwärmt schon heute Ortsvorsteher Hans-Peter Wehinger. Doch bis zur Vollendung stehen den Nutzern noch einige Unannehmlichkeiten ins Haus, erfordert die Elektrifizierung doch umfangreiche Erdarbeiten im mit 535 Metern längsten Tunnel der Höllentalbahn. Die Gleise werden bis zu 80 Zentimeter tiefer gelegt, für den Tunnel selbst besteht Bestandsschutz.

Auch der Bahnsteig in Döggingen erfährt eine einschneidende Änderung. Die beiden Bahnsteige werden zurückgebaut und durch den barrierefreien Ausbau eines Mittelbahnsteigs ersetzt. Während der von Fachleuten auf circa 17 Monate geschätzten Sperrung der Gleise müssen die Fahrgäste zwischen Neustadt und Donaueschingen auf Busse umsteigen. Dafür werden sie aber mit einer dann umstiegsfreien und schnelleren Verbindung in die Breisgaumetropole entschädigt.