Die Stadthalle war mit 360 Zuhörern beim Wirtschaftstag gut besucht. Unter den Gästen waren unter anderem auch Vertreter der Politik, so Landrat Sven Hinterseh (vorne von links), Karl Rombach, Niko Reith und Ernst Pfister. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Debatte um Wertewandel beschäftigt 360 Zuhörer / Wirtschaftsförderung tagt in Bräunlinger Stadthalle

Bräunlingen (pol). Verändern sich die Werte in Unternehmen tatsächlich, oder ist es vielmehr die Bedeutung der Werte, die gewinnt oder verliert? Mit dem Thema Wertewandel in Unternehmen und der Gesellschaft befasste sich die regionale Wirtschaftsförderung gestern Nachmittag in der Bräunlinger Stadthalle.

360 Zuhörer aus Wirtschaft und Politik verfolgten die Präsentationen regionaler Unternehmer, die ihre Leitbilder und ihre Führungsphilosophien darstellten.

Unter den Rednern waren Uwe Schreiber, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Villingen-Schwenningen, Thomas Brugger von Brugger Magnetsysteme in Hardt, Waldtraud Flaig von der Schreinerei Flaig in Hardt sowie Siegfried Gänßlen, ehemaliger Vorstandvorsitzender von Hansgrohe in Schiltach. Hauptredner an diesem Nachmittag war der Theologe, Mediator und Kommunikationscoach Anselm Bilgri, der den Unternehmern erklärte, dass sich nicht die Werte der Gesellschaft geändert haben, sondern die Bedeutung der Werte, die schon seit je her existieren. "Das Lamentieren der einen Generation darüber, dass die Folgegeneration andere Werte hat, ist so alt wie die Menschheit", sagt Bilgri. Mit 360 Teilnehmern war es der meistbesuchte Wirtschaftstag der regionalen Wirtschaftsförderung Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Für die Organisation erntete vor allem Bürgermeister Jürgen Guse als Hausherr der Stadthalle und Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung ein großes Lob. "Wir haben drei Stunden intensive Reden verfolgen dürfen und das in einem sehr angenehmen Betriebsklima", lobte Clemens Maurer, Beiratsvorsitzender der Wirtschaftsförderung, die Temperatur in der Stadthalle. Für ihn ist am Mittwochnachmittag die "Königsdisziplin der Unternehmensführung" debattiert worden. "Es ist eine Herauforderung, Werte zu leben, vorzuleben und seinen Mitarbeitern Orientierung zu geben", sagt Maurer.

Bürgermeister Jürgen Guse bekräftigte: "Bei vielen Unternehmen zählt nur die Kennziffer Gewinn, und bei uns in der Kommunalpolitik zählt oftmals nur die Pro-Kopf-Verschuldung. Aber es gibt eben auch Werte, die nicht messbar sind, aber nicht vernachlässigt werden dürfen."