Tempo 50 ist auf Höhe des Bürgerhauses in Bruggen erlaubt. Manch Verkehrssünder weiß dies leider gekonnt zu ignorieren. Foto: Reichart Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschwindigkeit: Gemeinderat will bei der Auswertung Polizei mit ins Boot holen

Bräunlingen (mp). Die Ortsdurchfahrt Bruggen bereitet Anwohnern und auch dem Gemeinderat Sorgen. Eine Mitte vergangenen Jahres durchgeführte Geschwindigkeitsmessung belegt die Wahrnehmung, dass auf Höhe des Bürgerhauses öfter zu schnell gefahren wird.

Allerdings beweisen die nackten Zahlen, dass der Eindruck schlimmer ist als die Realität. Die Ergebnisse der Messungen stellte der stellvertretende Hauptamtsleiter Sebastian Pfaff am Donnerstagabend in der Gemeinderatsitzung vor. In Richtung Wolterdingen sind es knapp ein Drittel aller Fahrzeuge, die die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde nicht einhalten. In umgekehrter Richtung rund 20 Prozent. "Ein Großteil davon ist nicht wesentlich schneller gefahren, aber laut Messung eben schneller als erlaubt", sagte Pfaff. Gleichzeitig betont Pfaff aber, dass das Messinstrument alles ab 51 Stundenkilometer als zu schnell wertet. "Da müssen wir schon noch mal genau auf die Zahlen schauen." Ausreißer habe es allerdings schon gegeben. Die beiden Spitzenreiter, wie Pfaff die Verkehrssünder nannte, seien in Richtung Wolterdingen mit 87 Stundenkilometern und Richtung Kernstadt mit 90 Stundenkilometern gemessen worden. Beide seien spät abends beziehungsweise nachts unterwegs gewesen. Auf der anderen Seite hätte die Messung aber auch ergeben, dass rund 50 Prozent der Verkehrsteilnehmer nicht mal 50 Kilometer in der Stunde gefahren seien, sondern langsamer unterwegs waren.

Vom Gefühl her hätte so mancher Stadtrat mit höheren Verstößen gerechnet. Bürgermeister Jürgen Guse wollte vom Gremium wissen, wie mit den Erkenntnissen verfahren werden solle. Stadtrat Berthold Geyer sprach sich, wie auch seine Kollegen, für das Einschalten der Polizei aus: "Das ist sicherlich kein Handeln des Gemeinderats gegen Autofahrer, da die Beschwerden über die Raser ja aus der Bevölkerung kommen." Aber Sinn dieser Geschwindigkeitsmessung sei es ja, Maßnahmen gegen die Verstöße zu ergreifen.

Aus diesem Grund will die Stadtverwaltung im Auftrag des Gemeinderates eine komprimierte Auswertung der Messungen an die Fraktionen sowie an die Polizei weitergeben. Ob die Polizei darauf reagieren wird und zukünftig an dieser Stelle, oder auch an den anderen Messpunkten (Ortsdurchfahrt Waldhausen und Habsburgerstraße) Radarkontrollen durchführen wird, zeigt sich erst, wenn den zuständigen Beamten die Zahlen vorliegen.