Kinder als Künstler: Ausstellung in Kelnhof-Museum zeigt kreative Prozesse aus dem städtischen Kindergarten

Von Engelbert Kropfreiter

Bräunlingen. Kunst aus Kinderhand gibt es an den kommenden Sonntagen im Kelnhof-Museum zu sehen. Gestern wurde die Ausstellung eröffnet, bei der sich die Kinder des städtischen Kindergartens auf den Weg gemacht haben, die „"Kunst des Lebens" mit allen Sinnen zu erfahren.

Die Idee, im Kelnhof-Museum auszustellen, reifte bereits an einem Plantag im Kindergarten vor eineinhalb Jahren. "Wir wollten das Ganze der Allgemeinheit zugänglich machen, die breitere Öffentlichkeit ansprechen und zuletzt auch eine längere Ausstellungszeit ermöglichen", erklärt die Kindergartenleiterin Veronika Schweizer. Sie fügt hinzu: "Dabei geht es nicht um Schablonenarbeiten, sondern um kreative Prozesse."

"Oftmals bekommt man als Eltern den Alltag des Kindergartens nicht mit, der jetzt mit dieser Ausstellung präsent wird und man sehen kann, was die Kinder den ganzen Tag leisten", erzählt die Erzieherin Christina Kupp.

Die Arbeiten wurden nicht explizit für die Ausstellung zusammengetragen, sondern sind Dinge, die im Kindergartenalltag entstanden sind. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erfahrung der unterschiedlichen Sinne: "Es ist ganz klar alles, was die Sinne anspricht und anregt", sagt Schweizer. So trage die Ausstellung auch den Namen "Sinn-Bild – Entdecker auf dem Weg zur Kunst".

Beispielsweise wurde ein Gartenwächter, ein riesiger Lehmofen, zusammen mit der Erzieherin Alexandra van der Veer im Garten gebaut. Die Lehm-Arbeiten sind ausgestellt. "Beim Arbeiten mit Lehm geht es nicht um das Endprodukt, sondern um Lust und Freude am Tun und am Gestalten", informiert die Kindergartenleiterin. "Die Kinder haben auch die Erfahrung gemacht, wie die Erde riecht, die sie im Wald gesammelt haben auf der Suche nach Ton und Lehm. Dabei wurden auch richtige Werkzeuge benutzt", erzählt Christina Kupp. Unter anderem wurden auch aus Stöcken Kunstwerke gebaut: "Dabei ging es nicht darum, wie es aussieht, sondern wie bekomme ich die Stöcke in die Höhe gebaut", sagt Kupp. Eine Wand ist mit Schwarz-Weiß-Fotos der Kinder gepflastert, die unterschiedliche Gefühle widerspiegeln. Auch Selbstporträts zieren den Ausstellungsraum.

Was Kunst bedeutet aus Kindermund, ist auf Karten festgehalten: "Kritzel, Kratzel mit Wasserfarben". Ein anderes Kind empfindet den Spiderman-Tanz von Erzieherin Helga Zandona als Kunst. Eine weitere Erklärung ist: "Zu sehen, was schön ist". Doch in der Ausstellung gibt es nicht nur einiges zu sehen, es laden verschiedene Mitmachaktionen ein und so können alle Besucher die Kunst mit allen Sinnen erfahren.