Verdiente Köhler: Narrenmutter Stefanie Nobs, Vorgängerin Bianca Fischer, Narrenvater Wolfgang Weber, Nicole Mantel (25 Jahre aktiv) und Judith Heirich (15 Jahre). Fotos: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Ball: Bunter Abend startet mit Ehrung von Mitgliedern / Heimatloses Gespenst geht im Schulhaus um

Die Köhlerzunft hat zum Fasnet-Auftakt ein tolles Programm auf die Bühne gebracht. Da das Gemeindehaus abgerissen wurde, mussten die Veranstalter ins Hotel Sternen-Post ausweichen.

Bräunlingen-Unterbränd. Dass trotz der Umstände und der verhältnismäßig kleinen Bühne ein gelungener Abend zustande kam, zeigt, dass ein Weg ist, wo ein Wille ist.

Im Gastraum wurde eine kleine Bühne aufgestellt. Narrenvater Wolfgang Weber konnte besondere Ehrungen aussprechen. Für 25 Jahre wurde Nicole Mantel mit dem Köhler-Doppelorden geehrt. 15 Jahre mit von der Partie sind Judith Heirich und Magarete Hurtig. Eine außergewöhnliche Ehrung in Form einer kleinen Köhlerfrau im Outfit der Narrenmutter erhielt Bianca Fischer, die dieses Amt über Jahre inne hatte und auch prägte.

Danach startete ein unterhaltsamer Abend, traditionell eröffnet vom Köhlertanz. Als Ansager führten Koch Sven Azevedo und Küchengehilfe Wolfgang Weber durchs Programm. Mit witzigen Sprüchen und Anekdoten überbrückten sie die diversen Umbaupausen.

Die Köhlermänner erfreuten das Publikum mit ihrem Pflaumenlied. Die Köhlerjugend musste ihren Tanz gleich noch einmal zeigen. Die Männer richteten eine etwas phlegmatische Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge ein, bei der nicht jeder sofort einen Termin bekommt. Hilfe für Opfer rabiater Ehefrauen gibt es nicht.

Tolle Tänze gezeigt

Ein Bräunlinger auf Abwegen wird in Unterbränd nicht ohne Weiteres aufgenommen, wie sich zeigte, selbst wenn er vom Buck kommt. Fetzig heizte die Wälderbänd die Stimmung ein, bevor das reichhaltige Programm weiter lief. Die Köhlerjugend erheiterte die Gäste mit ihrem Schauspiel "Was wäre, wenn ich nicht auf der Bühne ständ". Die Köhlerfrauen zeigten nochmals zwei tolle Tänze.

Das heimatlos gewordene Gespenst vom Schulhaus, Heike Azevedo, überlegte, wo es jetzt einziehen kann, bis das neue Gebäude steht. Dabei geriet es auf allerhand Abwege. Beim großen Finale durften nochmals alle Akteure auf die Bühne und wurde mit lang anhaltenden Applaus geehrt.

Bräunlingen (dm). Neben den historischen Gruppen wie Hansel und Urhexen bestimmten am Abend des Schmutzigen Dunschtig annähernd 30 Spontangruppen das närrische Geschehen, vor allem in den Lokalen der Kernstadt Bräunlingen.

Unter anderem zogen blondgelockte Engel, Rock'n-Roll Ladies, Drachen, Vampire, Spanier, schnurrende Katzen, Vogelscheuchen und Musketiere durch Bräunlingen. Ein Bautrupp der neuen Firma Hoch- und Schiefbau mit dem Namen Murx und Pfusch, deren Öffnungszeiten sich auf jeden Mittwoch von 11.30 Uhr bis 12 Uhr beschränkten, war auch mit dabei. Die Spontangruppen sorgten für viel Abwechslung und gute Stimmung in den Gasthäusern.

Bräunlingen-Unterbränd. Der ganze Stolz einer jeden Zunft in der fünften Jahreszeit ist der Narrenbaum. Mit einer liebevoll geschmückten Krone steht er mitten im Ort und ist weithin zu sehen.

Schwierig wird es allerdings in windigen Ecken wie Unterbränd. Und so hatten die Köhler dieses Jahr zum zweiten Mal hintereinander Pech. Im vergangenen Jahr bog sich das gute Stück so nach unten, dass die Feuerwehr einschreiten musste und den Baum aus Sicherheitsgründen kurzerhand absägte. Danach musste der Schaft erneuert werden. Der bestand seine Bewährungsprobe mit Bravour.

Absturz passiert während der Feier

Doch in diesem Jahr brach der Baum ein Stück weiter oben ab, während die Köhler im "Sternen" feierten. Das böse Erwachen kam dann für die Narren am nächsten Morgen.