Gruppe hat sich laut Stadt nicht an die Regeln gehalten

Bräunlingen (mp). Das war ein Paukenschlag für das Team des Alemannenzeltes: Die Stadtverwaltung hat den Trummlern die aktive Teilnahme an der diesjährigen Kilbig untersagt.

"Wir haben den Antrag zum Betrieb des Alemannenbar Zeltes abgelehnt, da sich die Gruppe bei der Kilbig 2014 nicht an die Spielregeln gehalten hat", erklärt Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche auf Nachfrage. Konkret heißt das, dass die Musik im Zelt nicht zur vorgeschriebenen Zeit aus war, sondern auch nach 23 Uhr noch lautstarker Betrieb war.

Um aus diesem Fehlverhalten zu lernen, greift die Stadtverwaltung nun durch. "Wir haben mit den Beteiligten ein gutes Gespräch geführt und die Verantwortlichen waren auch einsichtig", sagt Bertsche. Deshalb betont der Hauptamtsleiter auch, dass es die rote Karte vorerst für dieses Jahr gibt. "Nächstes Jahr kann man wieder bei null anfangen", sagt er und bestätigt, dass die Trummler eine zweite Chance erhalten werden.

Bereits im Jahr 2013 hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Stadt Akteuren der Kilbig, die sich nicht an Vereinbarungen und Regeln halten, die Teilnahme untersagen kann. Von diesem "Rote-Karten-Beschluss" macht die Stadtverwaltung nun Gebrauch.

Die Entscheidung über die Teilnahme ist sogar im Gemeinderat diskutiert worden, obwohl das eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. "Da es sich um eine ordnungsrechtliche Angelegenheit handelt, hätten wir im Hauptamt – und in Absprache mit Bürgermeister Jürgen Guse – diese Entscheidung alleine treffen können", erklärt Jürgen Bertsche. Doch auch im Gremium war man sich einig, dass die Spielregeln für alle gelten, insbesondere wenn man wie in Bräunlingen ohnehin schon tolerant mit den Ruhezeiten umgehe.

Trummler-Obmann Gerald Vogt akzeptiert den Ausschluss. "Wir haben einen Fehler gemacht und müssen jetzt die Konsequenzen tragen." Diese seien sehr hart, zumal das Zelt an der Kilbig die einzige Einnahmequelle für die Gruppe sei. "Das schmerzt natürlich und umso wichtiger ist es für uns, dass wir hoffentlich im kommenden Jahr wieder mit dabei sein dürfen."

Immer wieder Beschwerden wegen Lärmbelästigung

Für die Kilbig bedeutet das, dass es eine Anlaufstelle weniger geben wird. Allerdings rechnet Bertsche auch damit, dass die Anwohnerbeschwerden in diesem Jahr möglicherweise weniger werden. "Es gab im Umfeld des Zeltes immer Beschwerden wegen Lärmbelästigung und auch bezüglich des Verhaltens der oft stark alkoholisierten Gäste." Dennoch, betont Bertsche, sei das nicht der entscheidende Punkt für das diesjährige Aussetzen gewesen. "Ausschlaggebend ist ganz klar das Nichteinhalten der vorgegebenen Sperrstunde an den Tagen, an denen der Zeltbetrieb stattgefunden hat."

Nach Angaben von Vogt hätten sie im vergangenen Jahr um 20 Minuten überzogen. Auch deshalb sei die Strafe hart. Als eher unglücklich bezeichnet Gerald Vogt allerdings den Zeitpunkt der Absage. "Wir steckten natürlich schon in den Planungen, als vergangene Woche dann der Ausschluss verkündet wurde." Allerdings habe man Glück gehabt und bleibe wohl auf keinen Kosten sitzen. Das wäre für das Team des Alemannenbar-Zeltes ein doppelter Schlag gewesen. Doch auch die verweigerte Teilnahme an der Kilbig ist aus Sicht von Gerald Vogt Strafe genug.

Gefrustet sind die Mitglieder allerdings nicht. Sie haben die Maßnahme der Stadtverwaltung akzeptiert und werden die Kilbig keinesfalls meiden. "Wir werden geschlossen auftreten und in diesem Jahr eben die anderen Vereine unterstützen und mehr Zeit bei ihnen verbringen, als wir es sonst tun können", sagt Vogt. Die Kilbig sei eine tolle Veranstaltung und an dieser werde man nun als gute Gäste der anderen Vereine teilnehmen.