Freizeit: Kirchengemeinde bietet seit 25 Jahren gemeinsame Urlaubstage an / Teilnehmer übernehmen selbst Verantwortung

Ferienlager gibt es in Bräunlingen eigentlich schon seit Langem. Aber vor 25 Jahren begann eine neue Zeitrechnung.

Bräunlingen (jak). Damit legte Pfarrer Stephan Ocker den Grundstein für die mittlerweile drei Ferienlager und für eine Begeisterung, die bei vielen über Jahre und sogar Jahrzehnte hinweg anhält. Doch was ist so toll daran? "Das kann man nicht erklären, das muss man erleben", sagt Nadine Limberger.

Sie hat eine typische Sommerferienlager-Karriere vorzuweisen. Als Kind war sie selbst Teilnehmerin, im XXL-Lager lernte sie die Grundarbeiten kennen, dann folgten verschiedene Dienste. Nun wird sie in den Sommerferien ein eigenes Ferienlager leiten. Wie sie sind auch die beiden anderen Hauptverantwortlichen, Andreas Mayer und Isabelle Bombeiter, die das XXL-Lager leitet, in die Aufgabe hineingewachsen. Unterstützt werden sie von einem Heer Freiwilliger, die Fahrdienste, das Kochen und vieles mehr übernehmen.

Es ist kein leichter Job, viele Vorbereitungen, viel Verantwortung. Und doch gibt es etliche, die extra ihren Jahresurlaub opfern, um den Kindern und Jugendlichen ein schönes und auch außergewöhnliches Sommererlebnis zu ermöglichen. Bis zu 70 Kinder und 30 Jugendliche nutzten das Angebot, das unter dem Dach der katholischen Kirchengemeinde organisiert wird, aber allen, die teilnehmen, offen steht.

Über die 25 Jahre hat sich viel entwickelt: Die Organisationsstruktur ist gewachsen, die Jungen profitieren in der Oberrunde von den Erfahrenen. Hier wird auch über den finanziellen Rahmen und teure Anschaffungen gesprochen. Und hier wird auch entschieden, wer Lagerleiter wird. "Die Oberrunde ist das, was über allem steht", sagt der Leiter Hannes Wehinger.

Begonnen hat alles ganz klein: Pfarrer Ocker baute die Jugendseelsorge auf und wollte dem Nachwuchs in diesem Zusammenhang auch ein Ferienangebot ermöglichen. So suchte er sich eine Gruppe Jugendlicher zusammen, mit denen er das erste Ferienlager organisierte. "Wir sind von Jahr zu Jahr mit dem Lager mitgewachsen", blickt Christoph Heini, der beim ersten Lager dabei war, zurück.

Mit der Zeit wurden es immer mehr Kinder: Doch kaum waren sie zu Jugendlichen geworden, gab es kein Angebot mehr. "Pfarrer Ocker hat damals erkannt, dass wir etwas für die Jugendlichen anbieten müssen, weil sie sonst weg sind", so Heini. Die Idee für das XXL-Lager war geboren. Mehr aus der Not hinaus hat sich das Konzept entwickelt: Statt dem Freizeitgedanken erhalten die Jugendlichen Einblick, wie das Lager funktioniert, und werden gleichzeitig herangezogen, um später vielleicht selbst ein Lager zu betreuen. So kochen sie selbst und sind für das Programm verantwortlich.