Alle packen gemeinsam im Schulgarten an. Foto: Villa Milagrosa Foto: Schwarzwälder-Bote

Förderverein: Villa Milagrosa engagiert sich seit zehn Jahren in Peru / Schutz des Regenwaldes wichtiges Anliegen

Bräunlingen/Nueva Cajamarca. 40 Kubikmeter mit organischem Dünger angereicherte Erde, mehr als 1000 Pflanzen und jede Menge Steine, Kies und Holz werden bei heißen Temperaturen in Nueva Cajamarca verarbeitet. Der Förderverein Villa Milagrosa engagiert sich seit zehn Jahren in der peruanischen Region Alto Mayo für ein Bildungszentrum und in Kooperation mit peruanischen Organisationen für den Schutz des Regenwaldes. Seit ein paar Wochen werden die beiden Schwerpunkte Bildung und Ökologie im Rahmen eines Permakultur-Schulgartens kombiniert.

Auf mehr als 1500 Quadratmetern entstehen ein Gemüsemandalabeet, eine Maracujalaube, ein Waldgarten mit tropischen Früchten wie Papaya, Mango oder Avocado sowie ein kleines Schulfeld mit den üblichen Grundnahrungsmitteln der Region: schwarzer und gelber Mais, Erdnüsse, Yucca, verschiedene Bohnen und Kartoffeln.

Gefördert wird das Projekt von der baden-württembergischen Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit (SEZ). Vor Ort arbeiten Annekathrin Vogel, Agrarwissenschaftlerin aus Konstanz, und Nicole Paganini, Permakultur-Designerin und Vereinsmitglied von Villa Milagrosa, mit den Müttern der Schulkinder, die sich Schritt für Schritt zur Gartenkooperative formieren.

Ein Teil der Ernte wird direkt vor Ort verarbeitet werden und in der Schulküche für das tägliche Essen der Kinder verwendet, der andere Teil kann von den Müttern geerntet werden. Unterstützt wird die Gruppe zudem von lokalen Experten, Studenten und dem Lehrerteam von Villa Milagrosa. Einmal pro Woche laden die Projektleiterinnen zu einem Workshop ein, zum Beispiel zu gesunder Ernährung und Fleischkonsum, Kompost oder biologischen Pflanzenschutzmitteln.

Es gibt nur eine einzige Tomatensorte zu kaufen

Biodiversität ist eines der Ziele des Projektes. Besonders herausfordernd ist das Thema Sortenvielfalt. In den wohnlichen Geschäften gibt es eine einzige Tomatensorte zu kaufen, selbst die Agraruniversität in Lima hat nicht mehr als eine Sorte, dabei sind weltweit über 4000 Tomatensorten registriert und Peru gilt zudem als Herkunftsland der Sorte. Auch die Kinder des Projektes dürfen sich die Hände in der Erde schmutzig machen und lernen, wie man Ananas pflanzt oder Avocadobäume heranzieht, der Spaß kommt aber für die Kleinen ebenfalls nicht zu kurz. Seedballs basteln steht in den peruanischen Sommerferien auf dem Stundenplan, in Matsch eingearbeitete Samen werden zu Kugeln geformt und getrocknet. In die Natur oder auf Stadtflächen geworfen, gedeihen nach dem nächsten Regen bunte Blumen.

Weitere Informationen: Im Internet unter: http://permaverdeblog.wordpress.com