Michael Becker im Brandcontainer. Fotos: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Übungsszenarien: Einsatzkräfte proben im Brandcontainer in Mönchweiler / Enorme Herausforderung

Wahrhaft "Feuer unterm Hintern" wurde den Unterbränder Feuerwehrleuten am Freitagabend gemacht.

Von Christina Rademacher

Bräunlingen-Unterbränd. Gemeinsam mit zwei Bräunlinger Kollegen fuhren sie nach Mönchweiler zum Besuch des Brandcontainers. Gespannt, wie es alles klappt, trafen sich Marcel Golec, Christian Pfaff, Ralf Scholl, Michael Becker, Manfred Schropp, Tim Mailänder und ihre Bräunlinger Kollegen Dominik Albicker und Alexander Dold am Unterbränder Gerätehaus. Schon im Vorfeld tauschten sich die Männer aus, was dort alles passiert.

Zunächst wurden alle Gerätschaften geprüft, besonders die Flaschen. Ausbilder Gerd Wimmer stellte gleich klar, dass "alles Gesetz" sei, was er und Dieter Weißhaar, der den Brandcontainer bedient, sagen. Es sei keine Spielerei und man solle es nicht zu lässig angehen, da schnell etwas passieren könne. Wichtig sei es, während der ganzen Übung viel zu trinken. Schmuck sollte abgelegt werden und Feuerzeuge dürfen keine in den Taschen sein.

Nach der nochmaligen Abfrage, ob sich alle fit fühlen und keiner kürzlich geimpft wurde, ging es los. Genauestens wurde der Atemschutz angelegt und überprüft. In Zweiertrupps musste der erste Durchgang absolviert werden. Ausbilder Gerd Wimmer ging immer mit in den Brandcontainer. Dort wurden Szenarien wie Bettbrand, brennender Schaltschrank, brennende Gastherme oder sogar eine Durchzündung simuliert. Durch das kleine Schaufenster im Bedienstand konnte man sehen, wie extrem schlecht teilweise die Sicht war und wie die Feuerwehrmänner regelrecht umringt vom Feuer waren.

In jeder Ecke beginnt es zu brennen und man muss schnell reagieren. Für einen Außenstehenden sah es brandgefährlich aus. Nach dem ersten Durchgang wurde genauestens analysiert und auf Fehler aufmerksam gemacht, Verbesserungsmöglichkeiten wurden aufgezeigt. Dann ging es in Runde zwei. Jetzt mussten die Trupps den Raum von oben betreten und über die Treppe in den Raum gelangen. Am Ende durften die Männer sich zum Übungsablauf äußern. Sie waren alle überzeugt, dass solche Übungen sehr wichtig sind und sie sehr viel für die Praxis mitgenommen haben. Für einen neutralen Beobachter sah alles sehr anstrengend und gefährlich aus, besonders als die Männer am Boden knieten und von allen Seiten Feuer auf sie einwirkte. Neben der starken Hitzeentwicklung braucht es auch eine gewisse Coolness, um nicht in Panik zu geraten. Die Feuerwehrmänner müssen sich alle zwei Jahre einer Gesundheitsuntersuchung unterziehen und eine Atemschutzprüfung absolvieren. Alle waren sich einig, dass man ständig üben muss und sie gerne sogar öfters die Übung im Container absolvieren würden, obwohl sie als Ehrenamtliche dafür sehr viel Freizeit opfern müssen.

Es gibt vier Brandcontainer im Land. Einer ist in der Region stationiert und wechselt zwischen den einzelnen Stationen. Mit Gas werden Brandstätten simuliert. Im Inneren der Container werden Temperaturen bis zu 600 Grad erreicht. Neben dem gesicherten Bedienstand ist im Inneren eine Einliegerwohnung angedeutet mit Bett und Schrank, Stromkasten und Treppenaufgang.