Das neue Jahresprogramm des Kelnhof-Museums steigt ein mit der Fastnacht anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Narrenzunft Eintracht. Das Programm wird präsentiert von Christof ­Reiner (Kulturförderverein), Wolfgang Kropfreiter (Narrenrat), Susanne Huber-Wintermantel (Museumsbeauftragte) und Maren Ott (Verkehrsamt). Foto: E. Kropfreiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorträge von Wolfgang Kropfreiter und Joachim Schweizer / Kindergarten wirkt bei Ausstellung mit

Bräunlingen (ek). Nach einem sehr erfolgreichen Jahr mit rund 2000 Besuchern verspricht das neue Jahresprogramm für das Bräunlinger Kelnhof-Museum wieder interessante und vielseitige Ausstellungen, die die Themen Kunst und Kulturgeschichte betreffen.

Eingeläutet wird es anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Narrenzunft "Eintracht" mit zwei Vorträgen rund um das Thema Fastnacht. So referiert der Narrenrat und Häsmaler Wolfgang Kropfreiter am Sonntag, 4. Januar, 14.30 Uhr, über "Bräunlinger Häsmaler und ihre Werke". Kropfreiter, der auch die Festschrift für das Jubiläum erstellte, beschäftigte sich intensiv mit diesem Thema.

"Die Aufzeichnungen reichen zurück bis 1880 zu Valentin Hofacker und bis in die heutige Zeit. Es sind die unterschiedlichen Stile der verschiedenen Häsmaler erkennbar. So war der eine Steinmetz und nebenbei Häsmaler. Ein anderes Beispiel ist Carl Hornung, der sich auch als Kunstmaler einen Namen machte", erzählt er. Kropfreiter, der selber über jahrzehntelange Erfahrung bei der Häsmalerei verfügt, bleibt aber nicht nur bei der Theorie: "Wie das in der Praxis aussieht, zeige ich anhand einer Hanseljacke."

Der zweite Vortrag, der auf Sonntag, 1. Februar, 14.30 Uhr, terminiert ist, behandelt das Thema "Das Archiv – Gedächtnis der Narrenzunft Eintracht, Interessantes zum und aus dem Zunftarchiv". Referent ist Zunftarchivar Joachim Schweitzer.

Die erste Sonderausstellung findet vom Sonntag, 22. Februar, bis Sonntag, 8. März, statt. Dabei tritt der städtische Kindergarten in Aktion. "Sinn-Bild – Entdecker auf dem Weg zur Kunst" zeigt nicht nur die tatsächlichen Kinder-Bilder, sondern präsentiert auch Kunst. In der nächsten Ausstellung von Sonntag, 5. April, bis Sonntag, 7. Juni, heißt es "Irdene Töpfe – Edles Porzellan". Es dreht sich alles rund um das Geschirr, angefangen von der Gebrauchskeramik bis zum Tafelgeschirr vom 19. Jahrhundert bis um 1960.

"Das betrifft die Herd- und Vorratshaltung bis zum feinen Service. Eine Leihgabe wurde uns bereits vor einem Jahr angeboten, und sehr viel stammt aus dem eigenen Bestand", erzählt Museumsbeauftragte Susanne Huber-Wintermantel.

Mit "Zeichnungen und Werken" präsentiert der Bräunlinger Florian Hedtke seine Grafikzeichnungen von Sonntag, 5. Juli, bis Sonntag, 2. August. In den Sommerferien ist wieder die Teilnahme am Kinder-Ferien-Programm geplant. "Was wir genau machen, steht noch nicht fest", sagt Christof Reiner, Vorsitzender des Kulturfördervereins. Das Jahresprogramm schließt mit der Sonderausstellung "Bitte recht freundlich!" – Historische Fotos und Fotografie in Bräunlingen von Sonntag, 4. Oktober bis Sonntag, 6. Dezember. "Diese Ausstellung findet aus zweierlei Anlässen statt. Zum einen wird der Band sieben der Schriftenreihe der Stadt Bräunlingen mit Fotos und Postkarten von Bräunlingen präsentiert, und zum anderen wird die Fotografie nächstes Jahr 150 Jahre alt", erklärt Susanne Huber-Wintermantel.

Seit 1988 ist das Museum der Stadt Bräunlingen im einstigen Reichenauer Kelnhof untergebracht. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhundert entstanden Pläne für ein Heimatmuseum. Eine rege Sammlertätigkeit hatte begonnen. Doch der Erste Weltkrieg verhinderte das Vorhaben. Erst 1923 wurde ein Museum eröffnet, dessen Sammlungen bis 1971 im Dachgeschoss des Schulhauses ausgestellt waren. Nach einem Brand wurden sie ausgelagert und fanden 1988 ihre Bleibe im Kelnhof, der zu diesem Zweck renoviert und teilweise umgebaut worden war. Die Sonderausstellungen sind an jedem Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Dauerausstellung im Altbau dagegen immer nur an jedem ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr.