"Danke" für die Arbeit von Stadtpfarrer Walter Eckert in Döggingen: Gemeindeteamleiter Gerhard Altmann (von links) und Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher. Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinde: Dankesworte an Stadtpfarrer Walter Eckert / Geistlicher in Ruhestand verabschiedet

Wenn ein sehr beliebter und angesehener katholischer Stadtpfarrer die Bühne in seiner Pfarrei verlässt, dann kommen viele Weggefährten und seine Gemeindemitglieder, um Abschied zu nehmen. So auch am Sonntag in der jeweils voll besetzten Stadtkirche und Stadthalle.

Bräunlingen. Neben der Kantorei mit der "Messe von Temblin", der Stadtkapelle und einem Ministrantenchor, sangen die Kindergartenkinder "Möge die Straße uns zusammenführen". "Mein Freund Walter geht in Rente, ist das so?", stellte Pater Norbert Holzen bei seiner persönlich gehaltenen Ansprache in der Stadtkirche die Frage. "Nein", kam die Antwort, denn er ruht sich nur ein bisschen aus, ist dann wieder verfügbar und es geht etwas anders weiter.

"Sie waren immer mehr als der Stadtpfarrer und waren für viele Bürger der Walter, der stets dabei war und sich im gesellschaftlichen Leben stark eingebracht hat. Ich persönlich hab sie als offenen, interessierten und freundlichen Mitbürger kennengelernt, der für viele ein geschätzter Gesprächspartner und Ratgeber – auch für mich – war", sagte Bürgermeister Micha Bächle zum Abschied. Als Abschiedsgeschenk übergab Bächle einen Umzugskarton mit dem Stadtwappen, einem Bräunlinger Bier und einen Gutschein für Tauberbischofsheim.

Ein kurzer Rückblick über die seelsorgerischen Stationen von Walter Eckert stand zum Beginn der Worte von Lothar Rosenstiel von der Seelsorgeeinheit. Etliche Baumaßnahmen wurden geplant und auch durchgeführt. "Durch deine Art, deine Glaubwürdigkeit und dein Verständnis hast du in den vergangenen Jahren viel Hochachtung erhalten", betonte Rosenstiel. "Für dich beginnt nun eine neue Lebensphase ohne dienstliche Zwänge".

Pfarrer Manuel Grimm erinnerte an die Berührungspunkte innerhalb der Seelsorgeeinheit mit Eckert und meinte: "Du wirst auch in Rente noch weiter Seelsorger und Priester bleiben". Drei Wünsche gab Pfarrerin Nicole Diedrichsen dem Neupensionär mit auf den Ruhestandsweg: Viel Zeit für Dinge die ihm wichtig sind sowie Gesundheit und Zufriedenheit im Ruhestand. "Walter, du warst nicht nur Pfarrer, sondern eine feste Größe im gesellschaftlichen Leben", unterstrich der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. Walter Eckert habe sehr gut zu Bräunlingen gepasst und er sei Weltpriester geworden. Eckert habe die Gesellschaft in Bräunlingen mitgeprägt und eine tolle Ministrantengruppe zusammen gehalten.

Die Herzlichkeit und seine positive Lebensfreude haben ihn beeindruckt, so Landrat Sven Hinterseh, der Walter Eckert als einen sehr aktiven Teil der Gesellschaft sah und ihm einen Geschenkkorb mit Bräunlinger Spezialitäten übergab. "Walter du hattest für uns immer ein offenes Ohr und dafür danken dir die Bräunlinger Vereine", sagte Martin Hornung. Wilma und Klara glänzten mit einem Sketch zu einer Romreise.

Dekan Josef Fischer lobte, bei der von Simone Burgert moderierten Verabschiedung, die enge Verbundenheit von Eckert mit den Menschen, denn er war den Menschen sehr nah und hatte auch ein gutes Gespür für Finanzen, was seine Bau- und Sanierungsprojekte gezeigt hätten.

"Ich habe in Bräunlingen eine gute und gesegnete Zeit erlebt, für die ich herzlich danke. Mein Ziel war immer, ein guter Seelsorger zu sein, in guten wie in schlechten Zeiten", unterstrich Eckert zum Abschied, der ihm nicht sehr schwerfalle, da er schon oft zuvor hatte Abschied nehmen müssen.

Zum Ende der Abschiedsfeier in der Stadthalle übernahm Walter Eckert selbst den Dirigentenstab beim "Böhmischen" der Bräunlinger Stadtkapelle, welche die Verabschiedung musikalisch umrahmte und mit dem Badnerlied dann feierlich abschloss.

Es war zwar noch nicht der letzte Gottesdienst, den Stadtpfarrer Walter Eckert mit der Dögginger Pfarrgemeinde feierte und den der Kirchenchor gesanglich umrahmte, dennoch lag ein Hauch von Wehmut über der Verabschiedungsmessfeier am Samstag in der fast vollbesetzten Dögginger Kirche. "Ich hatte 18 schöne Jahre hier am heiligen Ort und bei vielen Festen draußen", zog Pfarrer Eckert eine erfüllte Bilanz. Mit dazu beigetragen hätten die Mitwirkenden am religiösen Gemeindeleben, bei denen er sich besonders bedankte. "Bewegte Jahre auf einem guten Weg und als Pfarrer immer bei den Menschen", bescheinigte Teamleiter Gerhard Altmann dem Pfarrer Bürgernähe. Die Leistung von Pfarrer Eckert lasse sich in dem einen Wort "Danke" zusammenfassen, so Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher.