Mit 47 Aktiven ist die Dögginger Wehr derzeit personell gut aufgestellt, aber dennoch immer auf der Suche nach jungen Nachwuchsleuten. Fotos: Feuerwehr Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrabteilung Döggingen vor 150 Jahren gegründet / Festbankett am 18. April / Große Sause im Juni

Von Manfred Minzer

Bräunlingen-Döggingen. Bittere Armut kennzeichnete die allgemeine Lage auf der Baar, als sich im Jahre 1865 54 Bürger Döggingens zur Gründung einer Feuerwehr entschlossen.

Entsprechend mühsam war die Beschaffung der Erstausstattung der Wehrmänner mit Gurten, Helmen, Kleidung und Gerätschaften. Obwohl manch ein Feuerwehrmann nur über einen Kredit den Eigenanteil aufbringen konnte, überwog die Einsicht in die Notwenigkeit einer Wehrgründung, die sich zum 150. Mal jährt. Natürlich ist dieses Jubiläum für die Wehr und die gesamte Bevölkerung ein Grund, diesen Meilenstein in der Dorfgeschichte gebührend zu feiern. Denn letzten Endes endete mit der Feuerwehrgründung die Zeit, als viele lokale Brände sich zu Katastrophen mit der Vernichtung ganzer Straßenzüge ausweiteten.

Zum Festauftakt hat die Wehr nun die Bevölkerung, Vertreter befreundeter Wehren und zahlreiche Ehrengäste zu einem Festbankett am kommenden Samstag, 18. April, in die Gauchachhalle eingeladen, ehe am letzten Juni-Wochenende das große Musik- und Feuerwehrfest gefeiert wird. Landrat Sven Hinterseh wird dem um 20 Uhr in der Gauchachhalle beginnenden Festakt beiwohnen, mit einer gewissen Neugier erwarten die Gäste aber sicherlich die Jungfernrede des seit wenigen Tagen amtierenden Kreisbrandmeisters Florian Vetter. Für den musikalisch-feierlichen Rahmen sorgt die Musikkappelle.

Längst hat sich das Einsatzprofil verändert. Ursprünglich zur Brandbekämpfung eingesetzt, stehen heute technische Hilfeleistungen bei Unfällen im Vordergrund. 1972 wurde ein erstes Löschfahrzeug LF 8 in Dienst genommen.

Neue Anforderungen stellte der Bau des B-31-Tunnels an die Wehrmänner und deren Ausrüstung. So bedeutete die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs LF 16/12 im Jahr 2000 einen wahren technischen Quantensprung, durch Lehrgänge und Weiterbildung wurden auch die Männer für die Aufgaben geschult. Schon Jahrzehnte sind die früheren Zeugen des örtlichen Feuerwehrwesens wie Schlauchturm im "Kalköfele" und Spritzenhaus an der Emil-Frei-Straße aus dem Ortsbild verschwunden. Dafür hatte die Wehr vor einigen Jahren mit viel Eigenleistung den ehemaligen Farrenstall zu einem neuen Feuerwehrgerätehaus mit Schulungsraum umgebaut. Vorbei sind auch die Zeiten, als per Trommel, Signalhorn und über Feuermelder alarmiert wurde.

Heute wird die Wehr per Funkmeldeempfänger alarmiert. Fünf Jahre nach der politischen Eingemeindung nach Bräunlingen schlossen sich 1976 auch die Wehren der Stadtteile zur Gesamtwehr zusammen. Als Teilortwehr steht man zwar unter dem Kommando des Stadtwehrkommandanten, dennoch hat man sich einen Großteil an Eigenständigkeit bewahrt. In bewährter Freundschaft arbeitet man erfolgreich zusammen, hat viele Einsätze gemeinsam gemeistert und erfreut sich auch am Feuerwehrfest der Mitwirkung der Kameraden aus der Kernstadt. Nach der 18-jährigen Kommandantenära von Arnold Wehinger übernahmen vor zwei Jahren Andreas Peter und sein Vize Dominik Schürmann das Kommando über die 47 Mann starke Wehr.