Bruggen bezieht seine Energie aus örtlicher Biogasanlage / Bräunlinger Ortsteil darf sich Bioenergiedorf nennen

Bräunlingen-Bruggen. In Bruggen hängt nun nahezu jeder am selben Netz. Die Landwirte Reinhold und Markus Moßbrugger versorgen das knapp 100-Einwohner-Örtchen mit Energie aus ihrer Biogasanlage.

Am gestrigen Freitag weihte Stadtpfarrer Walter Eckert die Anlage im Beisein des Umweltministers von Baden-Württemberg, Franz Untersteller, Landrat Sven Hinterseh, dem Landtagsabgeordneten Karl Rombach, Bürgermeister Jürgen Guse und zahlreichen weiteren Gästen ein. Die Tatsache, dass ein Großteil der benötigten Energie im Dorf über ein Nahwärmenetz geliefert wird, macht Bruggen zu einem so genannten Bioenergiedorf, von denen es in Baden-Württemberg rund 80 gibt.

Franz Untersteller nennt die Voraussetzungen vor Ort "ideal. Gute Bedingungen seien aber ausreichend. Ohne ein solches Engagement, das die Familie Brugger und folglich auch der gesamte Ort gezeigt hätten, wäre so etwas nicht möglich. "Wir erleben heute die Realisierung eines Projektes, das stellvertretend für die Energiewende ist." Landrat Sven Hinterseh unterstreicht den Stellenwert der Landwirtschaft im Schwarzwald-Baar-Kreis: "Unser Landkreis hat eine starke Industrie. Aber wir haben eben auch eine sehr starke Landwirtschaft, von der insbesondere auch die Baar lebt." Mit 43 Wasserkraftanlagen, 19 Windkraftanlagen, rund 4000 Fotovoltaikanlagen, 43 Biogasanlagen und elf Hackschnitzelanlagen, sei der Schwarzwald-Baar-Kreis auf einem guten Weg, die Forderungen zum Beitrag zur Energiewende zu erfüllen.

Entscheidend für die Umsetzung des Projekts ist allerdings auch die Resonanz in Bruggen gewesen, wie Reinhold Moßbrugger bestätigt. Dadurch, dass fast alle un an diesem Nahwärmenetz angeschlossen sind und die Energie über zwei Biogaslagen in Bruggen beziehen, ließe sich das Risiko genau definieren: "Mein größtes Risiko ist heute ein milder Winter", schätzt der Landwirt die Unterstützung und das Vertrauen durch die Dorfgemeinschaft.