Die reinste Materialschlacht herrschte bei der Gesamtwehrprobe. Übungsobjekt war die Stadthalle. Etwas realer wurde die Probe dadurch, dass 15 Minuten früher alarmiert wurde als geplant. Den Zuschauern wurde ein großes Spektakel geboten. Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Vor 40 Jahren gemeinsame Einheit gegründet / Vetter erwartet mehr Einsätze

Von Christina Rademacher

Eine umfangreiche Tagesordnung gab es bei der Jahresversammlung der Gesamtfeuerwehr Bräunlingen, die 40 Jahre alt geworden ist. Neben den Berichten standen Wahlen und Ehrungen an.

Bräunlingen. Der kleine Saal der Stadthalle war dicht besetzt. 96 wahlberechtigte Feuerwehrmänner waren anwesend. Kameraden über 65 Jahren sind nicht mehr wahlberechtigt.

Bürgermeister Jürgen Guse bedankte sich bei den Wehrmännern für ihren Einsatz. Er erinnerte an die Gründungsversammlung am 20. Mai 1976 in der Aula der Grundschule. "Dies war die Geburtsstunde einer funktionierenden Gesamtwehr." Die Schlagkraft wurde erweitert und dass alles super zusammen gewachsen sei, sehe man an der guten Zusammenarbeit untereinander. Allerdings gab es anfangs einige Startschwierigkeiten, weil aus selbstständigen Wehren Abteilungswehren wurden.

In seinem Bericht erläuterte Kommandant Martin Frey die Einsätze übers ganze Jahr. Insgesamt hatte Bräunlingen 55, Döggingen zehn, Unterbränd drei und Waldhausen vier Einsätze, insgesamt 72. Geprobt wurde in Bräunlingen 74 Mal, Döggingen hatte 40 Proben, Unterbränd 14 und Waldhausen 13. Für sonstige Dienste wie Verkehrsregelungen oder Brandwachen waren es 18 Einsätze.

Die Mannschaftsstärke beläuft sich auf 151 Mann, davon entfallen auf die Kernstadt 68 auf Döggingen 47, auf Unterbränd 18 und auf Waldhausen 18 Einsatzkräfte.

Zahlreiche Aus- und Weiterbildungen stärkten die Schlagkraft. Daneben gab es eine erfolgreiche Teilnahme an den Leistungswettkämpfen in Mundelfingen.

Jürgen Bertsche informierte über die Finanzen. Die Mehraufwendungen der Stadt Bräunlingen im Haushaltjahr 2015 betrugen 273 000 Euro. Vom Land gab es Zuschüsse aus der Pauschalförderung von 14 000 Euro. Thomas Bertsche berichtete über die Tätigkeiten in der Atemschutzwerkstatt. Im Laufe des Jahres wird die Werkstatt umgebaut. Unterstützt wird er von Patrick Kienzler. Bräunlingen hat 126 Masken und 87 Lungenautomaten, Döggingen 52 und 42 und Unterbränd 24 und 20.

Kreisbrandmeister Florian Vetter beglückwünschte Bräunlingen für so eine tolle Gesamtfeuerwehr und auch deren gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Dies sei nicht überall selbstverständlich. Die Einsatzzahlen werden in Zukunft noch mehr steigen und man müsse die Aufgaben neu sortieren. "Was können wir als freiwillige Feuerwehr, was müssen wir tun?" Dabei sei unheimlich viel Ausbildung wichtig, daher freue er sich über den Neubau der Atemschutzstrecke in Tuttlingen die viel größer ist und auch zwei Heißcontainer beinhaltet. Am 7. Oktober wird sie offiziell eingeweiht und am 8. Oktober gibt es ein Tag der offenen Tür.

Die neue Leitstelle beim Klinikum in VS befindet sich im Probelauf und bietet viele neue Möglichkeiten wie zum Beispiel die direkte Videotunnelüberwachung in Döggingen. In der zweiten Jahreshälfte soll sie offiziell in Betrieb genommen werden.

In geheimer Wahl wurde Kommandant Martin Frey für weitere fünf Jahre gewählt. Sein neuer Stellvertreter wurde Andreas Peter. Arnold Wehinger hatte nach 20 Jahren sein Amt zur Verfügung gestellt. In den Feuerwehrausschuss gewählt wurden aus Bräunlingen Christoph Barth, Stefan Bäurer, Frank Hartmann, Andreas Maier, und aus Döggingen Andreas Peter, Rolf Rosenstiel, Dominik Schürmann, Arnold Wehinger, aus Unterbränd Michael Becker und Christian Pfaff, aus Waldhausen Detlef Friedrich und Georg Rosenstiel. Vertreter der Altersmannschaft ist Hermann Würth.

Zum Abschluss bedankte sich Kommandant Frey bei seinen Abteilungskommandanten und übergab ihnen ein großes Bild der Gesamtwehr. Ein weiteres Exemplar erhielt Bürgermeister Jürgen Guse für die Stadthalle.

Für 25 Dienstjahre wurde Hauptfeuerwehrmann Joachim Scherzinger mit der silbernen Ehrenadel ausgezeichnet, für 40 Jahre erhielt Ulrich Weißer die goldene Ehrennadel. Franz Rosenstiel wurde für 50 Jahre geehrt. Gleich zwei verdiente Kommandanten wurden zu Ehrenkommandanten ernannt: Norbert Wetzel, der 1976 in die Feuerwehr Waldhausen eintrat, 1985 bis 1992 stellvertretender Abteilungskommandant und von 1992 bis 2009 Abteilungskommandant war sowie Arnold Wehinger, 1995 bis 2013 Abteilungskommandant in Döggingen und von 1996 bis 2016 stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr.