Immer noch dicht ist die Brändbachbrücke in Waldhausen (links). Nicht immer herrscht Betrieb auf der Baustelle (rechts), weil unter anderem die Baustoffe aushärten müssen. Das ärgert viele Anlieger. Foto: Rademacher

In Waldhausen liegen Nerven blank. Ortsvorsteher ruft zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf.

Bräunlingen-Waldhausen - Eine große Belastung für die Waldhausener Bürger sei die Sanierung der Brändbachbrücke am Ortseingang und die bald beginnende Komplettstraßensanierung mit Vollsperrung der gesamten Ortsdurchfahrt, so Ortsvorsteher Horst Kritzer.

Zahlreiche Beschwerden laufen täglich bei ihm ein, wie er in der Ortschaftsratssitzung deutlich machte. Horst Kritzer hatte mit dem Bauleiter gesprochen und erfahren, dass unerwartete Probleme bei der Sanierung aufgetreten seien. Außerdem müsse man immer wieder abwarten, bis Baustoffe ausgehärtet seien. Daher sei die Baustelle nicht immer in Aktion, was viele Beobachter bemängelt hatten.

Sperrung "starkes Stück"

Vom Landratsamt sieht er es als "starkes Stück" an, dass man einfach über Monate eine Brücke komplett sperre, ohne adäquate Lösungen für Anwohner anzubieten. Er hätte gerne eine Behelfsbrücke gesehen.

Auch die Genehmigung für Anlieger, die schmale Riedstraße nach Bräunlingen zu nutzen, berge viele Probleme. Mittlerweile werde das Bankett abgefahren, da die Straße für eine solch starke Belastung mit Begegnungsverkehr nicht geschaffen sei. Außerdem gebe es Ärger mit Radfahrern, die sich bedrängt fühlten und der Meinung seien, dass die Waldhausener Bürger keine direkten Anlieger seien. Sie machten keinen Platz. Es sei berichtet worden, dass sogar ein Autofahrer von Fahrradfahrern bespuckt worden sei.

Autos contra Radler

Andererseits müsse man sehen, dass dieser Wirtschaftsweg Teil des Kirnbergseeradwegs sei und schon immer von Fahrradfahrern und Spaziergängern intensiv genutzt werde, weil man dort relativ geschützt vorankomme. Jetzt sehe man sich mit teilweise extremem Autoverkehr konfrontiert und ein Überholen mit Sicherheitsabstand sei gar nicht möglich. Ortsvorsteher Kritzer äußerte, dass es nur funktioniere, wenn man gegenseitig Rücksicht nehme – und das gelte für alle Beteiligten. Für den Marathon wird die Brücke notdürftig geöffnet, aber Marathon heißt auch, dass die Waldhausener dann nirgendwo mehr fahren können. Auch sind momentan viele Läufer im Training unterwegs, die laut einiger Beschwerden auch nicht auf die Seite gehen, um Autos vorbei zu lassen. Alles in allem ein heikles Thema und alle hoffen, dass die Baumaßnahmen noch vor den Wintermonaten beendet sind, sonst sei laut Ortsvorsteher Kritzer "die Katastrophe perfekt".