Die Profis des Bundespolizeiorchesters aus München haben unter der Leitung von Jos Zegers (auf dem Podest) in der Bräunlinger Stadthalle selbst das Badnerlied im Repertoire. Die Spenden aus dem Konzert kommen dem Verein für krebskranke Kinder in Freiburg zugute. Foto: Faigle Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Bundespolizeiorchester spielt in der Bräunlinger Stadthalle / Spanien als abendprägendes Thema

Das Konzert des Bundespolizeiorchesters aus München bereitete sowohl den Freunden sinfonischer Blasmusik einen Genuss und griff zugleich dem Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg finanziell unter die Arme.

Bräunlingen. Auf Eintritt wurde verzichtet, aber der Reinerlös aus der erwarteten Spendenbereitschaft der etwa 280 Konzertbesucher in möglichst "lautloser Kollekte" dank Papiergeld wird der Arbeit zum Nutzen dieser Kinder zugute kommen. Grußworte sprach zunächst Gerhard Hofacker im Namen der einheimischen Lammgesellschaft und im Namen der Alemannischen Trommler der Narrenzunft, die beide das Benefizkonzert organisatorisch unterstützten. Helmut Mutter von der Bundespolizei Weil am Rhein schloss sich an und Ekkehard Günther aus Wolterdingen informierte später noch kurz über die Arbeit des Fördervereins.

"Spanien" hatte sich das aus Berufsmusikern bestehende sinfonische Blasorchester zum Leitthema gewählt. Der aus den Niederlanden stammende Chefdirigent Jos Zegers hatte zunächst drei Konzertwerke auf sein Programm genommen, ehe er sich nach der Pause vor allem der leichten Muse mit Tanzmelodien und Jazzmusik widmete. Die Moderation übernahm auf sympathische Art Christian Lombardi, der ansonsten als Oboist mitwirkte.

Tritt das Bundespolizeiorchester als sinfonisches Blasorchester in Aktion, sind qualitativ starke Holz- und Blechbläser sowie Schlagwerker zu hören, die durch einen Kontrabass erweitert sind; er hilft lange Basslinien binden. Bei spanischen Blasorchestern kommen da sogar noch bis zu fünf Celli hinzu.

Die Münchener eröffnen mit "Espana", einer ursprünglich für Klavier komponierten Rhapsodie des Franzosen Emmanuel Chabrier, der darin volkstümliche spanische Musik in die Kunstmusik holt. Sie lassen dann zwei Konzertwerke der US-Amerikaner James Barnes und John Mackey erklingen, ehe sie sich der "Großen spanischen Fantasie" des Spaniers Ricardo Villa widmen.

Bei allen Stücken zeigt sich: Jos Zegers ist ein exakt und elastisch agierender Dirigent von hoher Präsenz und mit zuweilen großer Geste. Seine Klarinetten spielen quicklebendig, die Hörner verfügen über einen prächtig vollen Klang und die Trompeten haben klaren Glanz. Die Flöten kennen die Wirkung akustischer Girlanden, die Posaunen vermögen sich ohne rohe Kraft durchzusetzen und die Tubas präsentieren sich mit erstaunlicher Wendigkeit. Dazu zeigen sich Oboen und Saxofone von tadelloser Geläufigkeit. Und das Schlagwerk? Es sind Könner an Djembe und Marimba genauso präzise und aufmerksam am Werk wie an Tamburin oder Holzblock. Mit anderen Worten: Das Bundespolizeiorchester erweist sich als Klangkörper von großartiger klanglicher Geschlossenheit, dynamischer Flexibilität und mitreißendem Drive.

Auch spanische Tänze wie der Pasodoble scheinen den Musikern im Blut zu liegen, aber sie wissen sich auch zurückzunehmen, wenn sie ein virtuoses Saxofon-Solo begleiten.

Zum guten Schluss kommt die Überraschung: das Badnerlied. Das Publikum ist begeistert und singt kraftvoll mit.