Rettungsassistent gibt Radsportlern praktische Hinweise zur Ersthilfe
Bräunlingen-Unterbränd (ra). Demnächst gehen sie wieder los, die wöchentlichen Ausfahrten des Radsportvereins mit Frauen-, Männer- und Kindergruppen. Darauf freuen sich die Unterbränder Biker. An Unfälle denken sie dabei nicht.
Doch wie verhält man sich, wenn es doch dazu kommt? Für eine Veranstaltung zu diesem Thema im Gemeindehaus konnte RSV-Vorstand Rainer Wider einen kompetenten Mann gewinnen. Tobias Rosenstiel aus Döggingen ist seit 17 Jahren Rettungsassistent und seit sechs Jahren Rettungsdienstleiter beim DRK Donaueschingen. In dieser Funktion führt er auch ein Notfalltraining für Arztpraxen und Schulen durch.
"Schulungen sind mein Hobby", sagt Tobias Rosenstiel, und er bietet sie ehrenamtlich auch in seiner Freizeit an.
Immer wieder bezog er die Zuhörer mit ein und gab neben vielen Praxisbeispielen auch immer wieder die eine oder andere Anekdote zum Besten. Zum Abschuss wurde in einem Rollenspiel eine Erste Hilfe-Situation geübt. Ferner gab er Tipps, welche Hilfsmittel bei jeder Ausfahrt mitgenommen werden sollten und welche überflüssig sind.
Tobias Rosenstiel versuchte, den Anwesenden die Scheu zu nehmen, zu helfen. Denn jede Minute, die ohne Hilfe verstreiche, verringere in ernsten Fällen die Überlebenschance um zehn Prozent. Bei Erster Hilfe könne man nicht so viel falsch machen. Probleme entstehen meistens durch Chaos und Diskussionen, statt beherzt einzugreifen.
Extrem wichtig sei es, zunächst einen Notruf an die Nummer 112 abzusetzen, das solle nur einer machen und dabei ruhig bleiben. Man solle sich während der Fahrt Knotenpunkte merken, um den Standort möglichst exakt beschreiben zu können.
Bei lebensbedrohlichen Situationen müssen sofort Herzmassage und Beatmung vorgenommen werden, dann habe der Patient eine 90-prozentige Überlebenschance. In der Praxis überlebten aber nur vier Prozent.