Herbstlich gefärbte Blätter und dazwischen Sportler, die zum schnellen Schritt ansetzen: So kennt man den Schwarzwald-Marathon in Bräunlingen. Foto: Bartler

Beim 45. Schwarzwald-Marathon fällt das Ja-Wort. 2.300 Läufer gehen in Bräunlingen an den Start.

Bräunlingen - Es ist die Vielzahl an Wettkampfangeboten, die den Bräunlinger Schwarzwald-Marathon für alle Altersklassen interessant macht. Kein Wunder, dass auch in diesem Jahr sich 2300 gemeldete Läufer in der Zähringerstadt an den Start wagten.Bambini-, Firmen-, Straßen- und Schülerlauf sowie Nordic Walking, Halbmarathon und Marathon – alle Disziplinen mobilisierten Frauen und Männern aller Altersgruppen, auch die Bräunlinger schienen an diesem Tag auf den Beinen zu sein.

Oragnsationschef Chef Klaus Banka konnte am Abend mit seinen 320 Helfern hinter den Kulissen eine hervorragend organisierte Veranstaltung abhaken.

An der Strecke und im Ziel verteilten die Helfer dabei insgesamt 800 Kilogramm Bananen und 35 000 Becher mit Tee oder Wasser an die Sportler. Auch das Wetter hatte mitgespielt, kein Regen, typisches Banka-Wetter eben.

Für den 62-Jährigen selbst war die elfte Auflage unter seiner Leitung zudem ein persönlicher Erfolgstag, hatten doch mit Marco Diehl (2:41 Stunden, Team Butzbach) und der Äthiopierin Tilahun Tefera (2:56 Stunden) die von ihm beim Start schon gesetzten Favoriten doch auch noch gewonnen. Der Äthiopierin machten allerdings die drei Grad Außentemperatur auf den bewaldeten Streckenabschnitten im Naturpark Südschwarzwald schon ziemlich zu schaffen.

Ganz in ihrem Element vertieft waren hingegen Jutta Weißer aus Donaueschingen und Karl-Heinz Hirt aus Villingen, die das Motivations-Transparent – eigens für sie von ihren Freunden Marietta, Hans-Martin und Corinna angefertigt und von denen sie aus Leibeskräften an der Strecke obendrein abgefeuert wurden – beim ersten Mal doch glatt übersahen.

Aber es klappte schließlich doch noch freudestrahlend liefen auch sie über den roten Teppich ins Ziel. Es einfach nur zu schaffen, das hatten sich viele vorgenommen an diesem Tag. Sie jubelten im Ziel, fielen sich in die Arme oder lachten einfach nur. Empfangen wurden sie von vielen Zuschauern und Ansager Peter Jenniches aus Freiburg, der immer einen flotten Spruch auf Lager hatte. "Der schönste Teil war die zweite Hälfte, als es bergab ging", kommentierte Markus Maus aus Aasen, dem zudem das tolle Wetter und die gute Verpflegung sehr entgegenkamen. 2000 Läufer schafften insgesamt den Weg ins Ziel, unter ihnen auch Hans-Günter Siering aus Pfaffenweiler, der bereits zum 40. Mal dabei war. Gute Teilnehmerzahlen schließlich auch beim Schülerlauf mit 154 Startern und beim Bambinilauf mit 250 Kindern.

Ältester Teilnehmer war mit Jahrgang 1927 Andreas Hertel aus Brigachtal. Eine tolle Leistung zeigte der Lauftreff Pfohren, die 20 Läufer schafften es auf den dritten Platz bei der Teamwertung. Größte Gruppe am gestrigen Tag mit 26 Sportlern war das Team von Intersport Denzer. Christian Schuh von der SVB Hüfingen/Donaueschingen wurde im Marathon 32. Beim Halbmarathon rannte Manfred Kiene vom Lauftreff Pfohren/Hüfingen auf den siebten Platz, Kathrin Schwab vom Lauftreff Pfohren/Donaueschingen wurde beim Halbmarathon 14.

Einen besonderen Moment gab es, nachdem die meisten Läufer bereits im Ziel waren: Frank Reiche ergriff das Mikrofon und machte seiner Freundin Ulrike Zieger kurz nach dem Zieleinlauf einen Heiratsantrag. Erst flossen reichlich Tränen, aber schließlich kam das ersehnte Ja.

Tränen wohl auch bei Klaus Banka, für den es die letzte Veranstaltung dieser Art war, für die er als Organisator verantwortlich zeichnete. Für ihn, der seinen Rückzug aus den vorderen Reihen unlängst formulierte, geht es nun in den nächsten Sitzungen darum, die Neuorganisation vorzubereiten.