Die erste Reihe beim Bräunlinger Neujahresempfang in der Stadthalle (von links): Bürgermeister Jürgen Guse, Edeltraud Guse, Pfarrer Walter Eckert, Landtagsabgeordnete Martina Braun, Verbandsdirektor Marcel Herzberg, Bärbel Link, Direktor Heinz-Rudi Link und Stadtrat Lorenz Neininger. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrsempfang: Jürgen Guse lädt ein letztes Mal in die Stadthalle ein / Bürgermeister ist zuversichtlich

Der Bräunlinger Bürgermeister wird in diesem Jahr sein Amt niederlegen und in den Ruhestand gehen. Seine Bilanz für 2016 ist positiv.

Bräunlingen. Mit dem Zitat von Thomas von Aquin "Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten" umschrieb Bürgermeister Jürgen Guse gestern bei seinem letzten Neujahresempfang in der Stadthalle die erfolgreiche kommunale Bilanz für 2016.

Durch erhebliche Mehreinnahmen, darunter 1,6 Millionen Euro zusätzlich an Gewerbesteuer, waren mehr Grundstücksankäufe und Investitionen möglich als vorher geplant. Auch konnte auf Kredite verzichtet und die Verschuldung sogar gesenkt werden. Guse lobte das starke Gewerbe in Bräunlingen und die Landeszuschüsse für Projekte. "Dem Gemeinderat und der Verwaltung ist 2016 ein gutes Haushaltsjahr gelungen", sagte Guse, wobei auch die Abwägung des vorhandenen Geldes zu der großen Wunschliste gut gelungen sei. "Amerika zuerst", das Motto des neuen US-Präsidenten funktioniere in der Kommunalpolitik nicht, denn Bräunlingen habe ein großes Beziehungsgeflecht nach außen, für das eine gute interkommunale Harmonie notwendig sei, bemerkte das Stadtoberhaupt.

Nach einigen Begrüßungsworten erinnerte Guse dran, dass die aktiven Menschen in Bräunlingen sehr wichtig seien, damit die Gemeinde "lebendig, liebens- und lebenswert" sei. Mit dem Gegensatz "es gibt Wahrsager und Wahrmacher", wobei die Kommunalpolitik zu den Wahrmachern gehöre, leitete Guse seinen Rückblick über die großen Investitionen in 2016. Dabei zehn Bebauungsplanverfahren und Flächennutzungsplanverfahren, was es in seiner 31-jährigen Amtszeit noch nie gegeben habe. Danach richtet er seinen Ausblick auf 2017, in dem das Dorfgemeinschaftshaus und die Sanierung des Mühlentores die größten Einzelmaßnahme seien.

Er hoffe, dass bezüglich der Verbesserung der Beschallungsanlage in der Stadthalle, aus "dem sauren Apfel, in den wir beißen mussten, ein süßer Apfel wird". Dass für den Haushalt 2017 mit der Überschrift "Investitionen sichern Zukunft und schaffen Vermögen" neue Kredite und eine höhere Pro-Kopf-Verschuldung notwendig sei, relativierte Guse mit einigen Argumenten und Zahlenvergleichen, bei den aktuell niedrigen Zinsen. In seinem Fazit und seiner Bewertung für 2016/17 stellte Guse fest, dass "sich die Stadt sehr gut weiterentwickelt hat, bei einer Verschuldung die uns nicht stark belastet".

Man werde im hoffnungsvollen Jahr 2017 wichtige Weichen stellen, für die der Gemeinderat mit der Verwaltung nachhaltig und nicht mit Kurzsicht, sondern mit Weitsicht sorge. Er freute sich über die jungen Musiker der Stadtkapelle, die unter der Leitung von Tobias Heine den Neujahresempfang musikalisch umrahmten.

Anschließend lud Guse alle Anwesenden zu Gesprächen bei einem Imbiss in den hinteren Teil der Stadthalle ein.

Am 1. Januar 2017 hatte die Gesamtstadt Bräunlingen 5904 (1. Januar 2016: 5 874) Einwohner, dabei die Stadtteile Döggingen (1051), Unterbränd (292,) Waldhausen (223), Bruggen (104) und Mistelbrunn (81).