Großes Spektakel zum Schluss: Zum Zunftballfinale präsentieren sich alle Akteure nochmals dem Publikum. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Zunftball: Begeistertes Publikum wird in den Orient entführt / Joachim Fallers Freundin sagt Ja

Dass die Narrenzunft "Eintracht" auch in der neu sanierten Stadthalle, diesmal mit gemieteter Beschallungsanlage, einen begeisternden Zunftball präsentieren kann, bei dem es viele Zugaben und Lob gab, zeigten die sechs Gruppen bei ihrem tollen Programm.

Bräunlingen. Es ging in den Orient – eine Wunderlampe sowie die Ansager Simon und Christoph, die viele Wünsche an einen Biergeist hatten, der kein Bräunlinger Bier, sondern Fürstenberg Bier trank und immer präsent war, durften da natürlich nicht fehlen.

Die wohl größte Überraschung des Abends unter dem Motto "1000 und eine Nacht" folgte, als Simon aus dem Publikum Verena aus Bayern auf die Bühne führte und Joachim Faller unter dem Jubel der Besucher einen echten Heiratsantrag machte. Das gab es noch nie an einem Zunftball. Verena war überwältigt von dem Liebesbeweis vor großem Publikum und sagte Ja.

Und die Narrenkritik? Viel Bräunlinger Lokalkolorit war zu hören, wobei natürlich die neue Lautsprecheranlage mit den hohen Folgekosten immer wieder thematisiert wurde. "Bravo, das war ein toller, lange in Erinnerung bleibender Zunftball 2017 mit vielen Höhepunkten", war in Gesprächen nach dem Programm immer wieder zu hören.

Im "Cafe Oriental" gab es viel zu erzählen, was in Bräunlingen das Jahr über los war, darunter dass die Trommler nachts immer trommeln, die Stadtmusik in Bannewitz nachts viel Durst hatte, Jürgen Guse in Blumberg als Hüfinger Bürgermeister vorgestellt wurde, es beim Narrentreffen in Villingen einen "Johannes den Säufer" gab, ein Feuerwehrauto brannte und in Bräunlingen neben dem Kirchle- und Galgenberg, es nun auch einen hohen Schuldenberg gebe. Die Hansel präsentierten "Best of 32 Jahre", die besten Hanselsprüche der Amtszeit von Bürgermeister Guse, für den es der letzte Zunftball als Stadtoberhaupt war.

"Aladdin" und seine Ü 30 Damen tanzten Musical Ausschnitte mit verschieden Gruppen, die mit bunten, farbenfrohen, extravaganten Kostümen über die Bühne wirbelten und zusammen den Schlusstanz gemeinsam boten.

Dass sogar Helene Fischer und Andreas Gabalier sowie die "257ers" zur "1000 und eine Hitparade" in den orientalischen Palast kamen, war erstaunlich. Die Stadtkapelle glossierte, immer von sauberer, gut passende Musik begleitet, einige Bräunlinger Eigenarten, darunter dass der Ex-Gildenmeister Konrad vom "Aufreißer zum Abreißer" wurde.

Wie arabische Urhexen einen orientalischen Zunftball gut mitgestalten können, zeigten die weißen Orienthexen, die ein Kamel schlachteten und als Araber sogar die Hexenpolka und die Hexenpyramide zeigten.

Die Traumtänzerinnen in ihren herrlich farbenfrohen Kostümen, beeindruckten mit tollen, schnellen Rhythmen zum Ende des begeisternden Zunftballes. Ihre Tänze waren hervorragend einstudiert, bei ständig wechselnden flotten Bewegungsformen, untermalt von moderner, schneller Musik. Eine Zugabe war selbstverständlich.