Finanzen: Rechnungsabschluss 2016 festgestellt / Außergewöhnlich gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Bösingen (apf). Kämmerer Michael Hardtmann ist ein Mann der ehrlichen, aber nicht der überschwänglichen Worte. Wenn er also sagt, dass die Jahresrechnung 2016 der Gemeinde Bösingen "äußerst positiv" sei, bedeutet dies genauso viel wie eine Goldmedaille bei Olympia.

Diese hat sich Bösingen verdient. Doch die Verantwortlichen – Verwaltung und Gemeinderat –, wissen, dass sie massiv von den außergewöhnlich guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland profitieren. "Wir sind in einer Boomphase drin", sagt Bürgermeister Johannes Blepp.

Ein paar Kennzahlen des 2016er-Haushalts verdeutlichen die Welle, auf der die Gemeinde reitet. Die Zuführungsrate, das erwirtschaftete Geld aus dem Verwaltungshaushalt, der für laufende Aufgaben zuständig ist, beträgt 1,523 Millionen Euro und damit 703 000 Euro mehr, als im Plan veranschlagt. Die Gewerbesteuereinnahmen belaufen sich auf 1,224 Millionen Euro – Rekord in Bösingens Historie und 474 000 Euro mehr, als im Plan, also im Spätherbst 2015, erwartet.

Somit benötigte der Vermögenshaushalt, zuständig für neue Investitionen, kein Geld aus der Rücklage und konnte mehr Aufgaben meistern (2,67 Millionen Euro statt 1,29 Millionen Euro). Die Rücklage wurde sogar mit 149 000 Euro gefüttert, ist 1,352 Millionen Euro stark und damit sogar größer als die Schulden, die sich 2016 um 152 000 Euro verringert haben und 1,294 Millionen Euro betragen. Rechnerisch ist Bösingen somit quasi schuldenfrei (und der Aufgabenerfüllungsstand der Gemeinde relativ hoch).

Für Freunde der Statistik: Jeder Einwohner muss noch 386,41 Euro schultern, 2015 waren es 432,03 Euro.