Haushalt: Gemeinderat verleiht den vielen Zahlen für 2017 mit einstimmigem Beschluss Gesetzeskraft / Zuckerl aus Rottweil

Bösingen (apf). Kurz vor Toreschluss gibt es noch ein schönes Zuckerl. Da die Kreisumlage von 30 auf 28,5 Prozentpunkte gesenkt werden soll, muss die Gemeinde Bösingen im Haushaltsjahr 2017 etwa 58 000 Euro weniger ausgeben.

Diese Botschaft erreicht den Gemeinderat in seiner letzten Sitzung des Jahres, in der es guter Brauch ist, den Haushaltsplan für das kommende Jahr mit dem Satzungsbeschluss zu vollenden. Eine Kleinigkeit von dieser "Zugabe" kassiert dafür gleich das Strukturgutachten im Abwasserbereich. Kämmerer Matthias Jetter nennt abzüglich eines größeren Zuschusses einen Gemeindeanteil von 11 700 Euro.

Bürgermeister Johannes Blepp nutzt den Moment und fasst die wichtigsten Punkte des Zahlenwerks zusammen. Das Volumen beträgt 8,7 Millionen Euro (zum Vergleich 2016: 8,35 Millionen Euro). Der Verwaltungshaushalt umfasst 7,175 Millionen Euro (2016: 7,06 Millionen Euro), der Vermögenshaushalt, zuständig für neue Investitionen, 1,525 Millionen Euro (2016: 1,29 Millionen Euro).

Die Zuführungsrate, das erwirtschaftete Geld aus dem Verwaltungshaushalt, ein wichtiger Gradmesser der Leistungsfähigkeit eines Gemeindehaushalts, beträgt 725 000 Euro (2016er-Plan: 820 000 Euro, 2015er-Rechnungsergebnis: 1,245 Millionen Euro). Dieses Mal kalkuliert die Verwaltung mit Gewerbesteuereinnahmen von 800 000 Euro (2016er-Plan: 750 000 Euro, 2015er-Rechnungsergebnis: 1,103 Millionen Euro). Jener Zuschlag von 50 000 Euro darf keinesfalls in die Kategorie Leichtsinn eingestuft werden. Schließlich seien aktuell Einnahmen von etwa 1,2 Millionen Euro im Gespräch.

Dass die größeren Ausgaben im Verwaltungshaushalt zum großen Teil durch Einsparungen oder gestiegene Einnahmen nahezu ausgeglichen werden konnten, wird positiv registriert. Dies werde der Gemeinde in Zukunft helfen, die anstehenden Aufgaben zu bewältigen, stellt die Verwaltungsspitze fest. Neue Kredite bedarf es nicht, die Entnahme von Geld aus den Rücklagen ist im Plan mit 345 000 Euro beziffert. Derzeit betragen selbige beachtliche 1,113 Millionen Euro, möglicherweise Ende 2017 immer noch mehr als akzeptable 768 579 Euro.

Die Schulden belaufen sich zum 1. Januar 2017 auf 1,294 Millionen Euro, somit pro Kopf 388,73 Euro, und haben sich im Laufe des laufenden Jahres reduziert. Am 1. Januar lauteten die Zahlen noch 1,446 Millionen Euro und 432,03 Euro pro Kopf.

Der Bürgermeister vergisst nicht zu erwähnen, dass ein Zeichen der Attraktivität der Gesamtgemeinde die "sehr große Nachfrage nach Wohnbauplätzen" sei. Aber auch das ehrenamtliche Engagement in Vereinen zeige die Stärke von Bösingen und Herrenzimmern, freut sich Johannes Blepp.

Höchstwahrscheinlich werde der Haushalt 2018 der letzte der gewohnten Art sein. Dann dürfte der von der hohen Politik geforderte Umstieg auf die sogenannte Doppik, angelehnt an die kaufmännische, die doppelte Buchführung erfolgen. In diesem Jahr wurde bereits die Bewertung des immobilen Vermögens fertiggestellt und ein Gesamtvermögenswert von 13,14 Millionen Euro genannt. Die daraus resultierende Abschreibung im Bilanzjahr betrüge somit 171 230 Euro. Im kommenden Jahr müsse noch das mobile Vermögen erfasst werden.