Nicht abschließen konnte der Bösinger Gemeinderat wegen fehlender Informationen den Tagesordnungspunkt "Abrechnung der Teilerschließungsmaßnahme Gewerbegebiet Pfarrbrühl II". Der Komplex wurde vertagt. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrbrühl II: Differenzen bei der Kostenermittlung / Glasfaser als Muss angesehen

Bösingen (psw). Gar nicht zufrieden zeigten sich die Bösinger Ratsmitglieder mit den Ausführungen des Ingenieurbüros Ohnmacht aus Sulz zur Abrechnung der ersten Erschließungsmaßnahme im Bösinger Gewerbegebiet Pfarrbrühl II.

Vielleicht lag es hauptsächlich daran, dass Planer Bernd Ohnmacht kurzfristig verhindert war und mit Ingenieur Hertkorn einen mit diesem Projekt nicht so vertrauten Mitarbeiter in den Gemeinderat schickte. Dieser sah sich zudem auch vermehrt auftretenden Fragen zur neuen Planung ausgesetzt und wehrte sich deshalb.

"Die Schlussabrechnung zum ersten Teil und die neue Planung dürfen nicht miteinander vermischt werden", betonte Hertkorn. Für die Damen und Herren am Ratstisch waren dessen Erklärungen jedenfalls teilweise nicht schlüssig und auch nicht ausreichend.

Bürgermeister Johannes Blepp versuchte zuerst mit Diplomatie noch einen Bogen zu schlagen und bat den Mitarbeiter des Planungsbüros um Vorlage eines schriftlichen Ergänzungsberichts. Doch als größere, nicht auf Anhieb zu klärende Differenzen zwischen der Kostenermittlung der Gemeinde und der Kostenfortschreibung des Büros zu Tage traten, wurde der Punkt dann doch noch vertagt. "Sie müssen ihre Hausaufgaben machen", betonte Roland Noder und brachte das, was andere wohl dachten, auf den Punkt.

Sicher ist: Die Abrechnung hat Mehrkosten verursacht. Auf wieviel sich dieser Mehrbetrag letztendlich beläuft, konnte aber nicht abschließend geklärt werden. Eventuell waren in der Aufstellung der Gemeinde noch weitere Kosten enthalten, die nicht unbedingt zum Tiefbau gehörten.

Im Raum stand zuerst ein Betrag von 26 000 Euro. Ratsmitglied Josef Seifried errechnete aber eine höhere Summe. Doch dies soll in einer der nächsten Sitzungen detailliert besprochen werden.

Als Gründe für die Überschreitung der Vergabesummen wurden genannt: Bau einer Ringleitung, Verlängerung des Gehwegs, zusätzliche Kosten für den Kabelausbau und den Regenwasserkanal. Gotthard Mei und Bernadette Stritt hatten Fragen zur Ringleitung. Auch andere Mitglieder hegten Zweifel an der Notwendigkeit.

Kritisiert wurde zudem das unkoordinierte Vorgehen beim Kabelausbau. Die sei an der Firma Unitymedia gelegen, konterte der Büromitarbeiter. "Wie lässt sich das zukünftig vermeiden", fragte der Schultes in die Runde.

Gemeinderätin Stritt brachte den Tenor am Ratstisch zum Ausdruck. "Im Gewerbegebiet brauchen wir Glasfaserverbindungen", sagte sie. Zumindest müssten Leerrohre gelegte werden, falls das Kabelbau-Unternehmen kein Glasfaser verlege, hieß es weiter.

Der Bürgermeister wies auf die Breitbandinitiative des Landkreises hin und meinte: "Dadurch wird zukünftig einiges in Bewegung kommen."