Bedeutung von gesunden Lebensmitteln / Junge Mütter hören Vortrag – junge Kinder bauen Buffet auf

Von Martina Bantle Bösingen-Herrenzimmern. Die Sozialgemeinschaft Herrenzimmern ermöglichte der Vorschulgruppe des Kindergartens einen Ernährungskurs mit Oecotrophologin Silke Heizmann aus Zimmern.

In Zweiergruppen stellten die Kinder fruchtige Brotspieße her, "Käsefüße", eine Gurkenschlange, einen Kräuterdip mit Gemüsegesichtern, Paprikaschiffchen, eine Früchtebowle und Fruchtwölkchen aus pürierten Erdbeeren, Joghurt und Milch.

Heidi Mauch, die Leiterin des Kindergartens, sowie Silke Wild, Birgit Seifried und Jenny Pfaller unterstützten Silke Heizmann. Nachdem alles fertig war, wurden die verschiedenen Gerichte von den Kindern vorgestellt. Danach wurde alles zu einem Buffet aufgebaut. Es war sehr erfreulich, dass die Kinder alles probiert haben. Man hat auch bei der Zubereitung gemerkt, dass die Kinder gewöhnt sind, beim Kochen mitzuhelfen. Es gab keine einzige Verletzung.

Am Nachmittag hielt Silke Heizmann einen Vortrag für die Mütter. 19 junge, interessierte Frauen waren der Einladung gefolgt. Zunächst begrüßte Paul Broghammer, der Vorsitzende der Sozialgemeinschaft Herrenzimmern, die Referentin und die Zuhörerinnen. Das Thema lautete: "Essen und Trinken für Kindergartenkinder, Ein Spagat zwischen gesunden und schmeckenden Lebensmitteln?"

Die Referentin sagte, die Ernährungserziehung sei hart. Sie beginnt im Säuglingsalter und dauert bis zum fünften oder sechsten Lebensjahr. In Deutschland sei jedes fünfte Kind übergewichtig. Das Essen müsse schmecken, Spaß machen, bunt sein, Spiele erlauben, zum Geschichten erzählen anregen und Abwechslung bieten. Es müsse knacken, knistern und weich sein. Kinder in Deutschland essen zu viel Süßes, trinken zu viele süße Getränke, essen fette Extras, zu oft Fleisch, zu selten Fisch, zu wenig Gemüse und zu wenig Vollkornbrot. Silke Heizmann gab an, wie viele Portionen vom jeweiligen Lebensmittel gegessen werden sollten, wobei eine Portion so viel sei, wie das jeweilige Kind auf seine Hand legen könne. Als Getränk empfahl sie vor allem Wasser. Mit Fruchtsäften sollte man sparsam umgehen, da sie zu viel Zucker enthalten; die Fruchtschorle im Verhältnis eins zu drei sollte man selber mischen. Sie warnte vor versteckten Fetten in den Lieblingsgerichten der Kinder wie Pommes frites, Schnitzel, Kuchen, Gebäck, Schokolade, Chips, Sahnesoßen. Heizmann stellte Regeln für die Ernährungserziehung auf. Wichtig sei auch, dass man nur am Tisch esse und nicht etwa vor dem Fernseher. Man müsse nicht alles mögen, aber alles müsse probiert werden. Ein Kind müsse ein Nahrungsmittel sieben- bis zehnmal versucht haben, bevor es den Geschmack dafür entwickelt habe. Das Kind sollte mit einbezogen werden: bei der Aufstellung des Speiseplans sowie beim Kochen und Backen. Die Kinder dürften keine Angst vor dem gemeinsamen Essen haben. Die Eltern sollten loben, anstatt zu tadeln.