Jeder Handgriff muss bei der Schauübung sitzen, die Mitglieder der Jugendfeuerwehr beherrschen sie. Foto: Feuerwehr Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoabend: Jugendfeuerwehr Bösingen-Herrenzimmern sucht Nachwuchs

Bösingen. Die Volljährigen gehen in die aktive Feuerwehr über, doch der Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr fehlt. Was also tun, um Kinder und Jugendliche des Ortes zu gewinnen? Diese Frage stellten sich Enrico Schaumann, Leiter der Jugendfeuerwehr Bösingen-Herrenzimmern, und zwei Jugendgruppenleiter.

Gemeinsam entwickelten sie die Idee, einen Infoabend zu veranstalten, dessen anschauliche Darbietung die jungen Leute aufklärte und begeisterte. So gab es vor dem Gerätehaus verschiedene Stationen, an denen die kleinen Besucher Schläuche kuppeln oder auswerfen konnten und lernten wie eine Leiter aufgestellt wird. Auch in Fahrzeugkunde wurden sie eingeführt.

Schaumann beantwortete Fragen und erklärte, wie die regelmäßig stattfindenden Proben gestaltet sind. Die Löschfahrzeuge standen offen und die Innenausstattung faszinierte nicht nur die jungen Interessierten.

Der Höhepunkt des Nachmittags war eine Schauübung, in der die Jugendfeuerwehr während eines Löschangriffs stolz ihre Kenntnisse demonstrierte. Selbst dem Laien fiel die Routine und Geschicklichkeit der Jugendlichen auf. In Windeseile kuppelten sie die Schläuche aneinander, gaben und befolgten Kommandos und hielten die starken Wasserstrahlen in Richtung eines vermeintlichen Brandes.

Das notwendige Wissen und die Routine erhalten die Kinder in den Proben, die einmal in zwei Wochen stattfinden.

Kommandant Thilo Bippus sieht ein Problem darin, in welchem Alter sie für die Jugendfeuerwehr angesprochen werden, da die meisten Zehnjährigen bereits mehrere Hobbys haben. Aktuell besteht die Jugendgruppe aus 15 Jungen, dabei seien auch Mädchen willkommen. Die Jugendfeuerwehr bietet unter dem Jahr mehrere Attraktionen wie Bildersuchfahrten, Zeltlager oder 24-Stunden-Übungen, an. Letztere werden so gestaltet, dass Einsätze, wie Personensuche oder Verkehrsunfälle, vorbereitet werden. Diese kommen allerdings überraschend, um realistische Situationen zu erzeugen. Dies kommt immer sehr gut an. Mit 17 Jahren dürfen die Jugendlichen mit den Aktiven proben, mit 18 Jahren schließlich an den Einsätzen teilnehmen. Der erste Infoabend wurde von nur wenigen Teilnehmern besucht. Doch es werden weitere Veranstaltungen angeboten werden, um das Interesse zu wecken.