Wer beim ersten Speckfest in Bösingen viel singt (linkes Bild), bekommt eine trockene Kehle, die neben anderen Köstlichkeiten auch mit destilliertem Obst befeuchtet werden kann (Im rechten Bild sind drei Spezialisten zu sehen). Fotos: Broghammer Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstes Bösinger Speckfest ein Erfolg / Ambiente begeistert Publikum / Musizieren bis weit nach Mitternacht

Bösingen. Ein übergroßer Bollenhut als zentraler Blickfang inmitten der Halle empfing die Gäste des ersten Bösinger Speckfests. In jedem Detail konnte man erkennen, dass sich das Dorf auf den Nachmittag und Abend freute.

Der gastgebende Männergesangverein "Frohsinn" eröffnete die frohen Stunden mit schwungvollen Heimatliedern und der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden Jan Thieringer. Dessen Mannen tauschten die Notenblätter alsbald gegen Mostkrug und Bedientablett ein. Den Platz auf der Bühne nahm indes der Musikverein "Harmonie" Bösingen ein und begleitete den Nachmittag unter dem Beifall der mittlerweile schon gut gefüllten Halle mit dem Ambiente entsprechender Blasmusik.

In der Zwischenzeit konnten sich die Gäste am liebevoll hergerichteten Vesperbuffet am namensgebenden Speck, dem eigens gefertigten Schwartenmagen, an frischer Bratwurst und weiteren Köstlichkeiten bedienen. Dass die Bösinger sich mit Wurst und Speck auskennen, sollte niemanden überrascht haben. Abgerundet wurde das Vesper durch dreierlei Sorten Most. Unter meterhohen Weißtannen, dem eingangs erwähnten Bollenhut und zahlreichen Devotionalien aus dem Heimat- und Bauernmuseum Bösingen schmeckte das rustikale Vesper den zahlreichen Gästen augenscheinlich doppelt gut.

Für denjenigen, dem der Sinn eher nach vegetarischer Kost stand, wurde zum Nachtisch heimisches Obst wie Quitte, Birne und Kirsche in seiner besten, weil destillierten Form dargeboten. Beraten durch den Brenner höchstpersönlich war für jeden Geschmack etwas dabei. Auch hier wiesen liebevolle Details wie mit Kirschwasser beträufelte Cantuccini oder eingelegte Williamsbirnen nach, mit welcher Hingabe dieses Fest vorbereitet wurde.

Den Abend läuteten die Hosenträger aus Rosenfeld vor der mittlerweile bis auf den letzten Platz gefüllten Halle ein. Mit abwechslungsreicher handgemachter Musik von Polka bis Pop heizte das Trio dem begeisterten Publikum ein. Bei dem dreistündigen Auftritt schäumte die Stimmung beinahe über, einige Gäste wurden gar beim Tanz auf den Stühlen gesichtet.

Das Ende des offiziellen Auftritts stellte aber keinesfalls das Finale des Abends dar; und so musizierten Band, Musikverein, Gesangverein und Gäste noch bis weit in die Nacht hinein gemeinsam. Sodann zeigte sich auch der Vorsitzende des Gesangvereins, Gerhard Broghammer, mehr als zufrieden mit dem Abend: "Wir wollten unseren Gästen etwas Neues bieten und haben dies mit dem ersten Bösinger Speckfest geschafft. Dass unsere Erwartungen zur Resonanz sogar deutlich übertroffen wurden, freut uns natürlich besonders. Unter diesen Vorzeichen freuen wir uns auch schon auf die zweite Auflage des Festes."