Das ersteigerte Ölgemälde zeigt die Burgruine Herrenzimmern und ist signiert mit: "C. Köhrer, 1907, Herrenzimmern". Fotos: Kimmich Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichts- und Kulturverein ersteigert Ölgemälde der Burgruine / Telefonbieter treibt Preis in die Höhe

Von Caroline Grießhaber

Bösingen-Herrenzimmern. Der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern hat ein Ölgemälde ersteigert. Dabei setzte sich Karl Kimmich, stellvertretender Vorsitzender, gegen einen anonymen Telefonbieter durch – kurz bevor das vom Vereinskassierer gesetzte Limit erreicht wurde.

Das Gemälde zeigt die Ruine Herrenzimmern, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat. Daher ist das Bild für den Verein, der bestrebt ist, die Geschichte Herrenzimmerns festzuhalten, ein großer Gewinn.

Mit einem Alter von mehr als 100 Jahren sei es ein "wichtiges Zeitdokument", bestätigt der Initiator des Kaufs, Karl Kimmich. Im Namen des Vereins hatte der stellvertretende Vorsitzende das Ölgemälde im Auktionshaus Callis, Dornhan, ersteigert. Durch seinen Bekanntenkreis war er zuvor auf das Bild gestoßen.

"Weil es eine naturalistische Darstellung ist, haben wir ein Dokument, das den Zustand der Ruine um 1907 dokumentiert", fährt er fort. Mittlerweile sind Teile der Ruine eingestürzt. Ein historisches Dokument ist also von großer Bedeutung für den Verein.

Selbst der Auktinator sei erfreut gewesen über den Ausgang der Versteigerung. "Jetzt geht das Bild an ein Museum, wo es auch hingehört", habe er gesagt, als der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern nach einem Gebot von 310 Euro schließlich den Zuschlag erhalten hatte. Eine beachtliche Summe für den Verein mit knapp 200 Mitgliedern – zumal er nicht mit einem Mitbieter gerechnet hatte.

In geschwungener Schrift steht auf der Rückseite des Gemäldes: "Seinem lieben Freund Paul Maurer zur freundl. Erinnerung – Weihnachten 1907 – Chr. Köhrer". Was genau es mit dieser Widmung auf sich hat, sei derzeit noch ungeklärt, so Kimmich. Es sei jetzt die Aufgabe des Vereins, die Geschichte des Bildes so weit wie möglich zurückzuverfolgen.

Sobald genügend Hintergrundinformationen vorhanden seien, also laut Kimmich in schätzungsweise einem halben Jahr, werde der Verein das Gemälde in einer Ausstellung öffentlich zeigen. In der Zwischenzeit bleibt es im Vereinszimmer im Rathaus Herrenzimmern.