Kommunales: "Eschle-Ost": Mit Anregungen unterschiedlicher Art konfrontiert

Bösingen (apf). Es ist immer wieder faszinierend, die Entstehung eines Bebauungsplans zu verfolgen. Selbst wenn es lediglich die Erweiterung eines aktuellen im bekannten Geläuf ist. Wie im konkreten Fall "Eschle-Ost" in Herrenzimmern, der sich an "Eschle-Südwest" anlehnt.

Während bei der frühzeitigen Behördenbeteiligung die Anmerkungen einzelner Fachabteilungen zunehmen, wie Ingenieur Martin Weisser (Büro Weisser und Kernl, Villingendorf) im Bösinger Gemeinderat feststellt, und sei es nur, dass sehr fleißig Textbausteine zu bekannten Tatsachen, jedenfalls für Ingenieur, Planer und Verwaltung, verwendet werden, gilt es bei Stellungnahmen von privater Seite, Neuland zu beackern.

Drei Sorgen

Zwei Anlieger von "Eschle-Ost" befürchten, dass ein Grünstreifen und ein Feldweg hinter ihren Grundstücken verschwinden beziehungsweise verlegt werden soll. Ebenso haben sie die Ahnung, dass in "Eschle-Ost" First- und Traufhöhe höher veranschlagt werden sollen, als bei ihnen erlaubt war. Auch regen sie eine Verschiebung des gesamten Baugebiets Richtung einer vorgesehenen Grünfläche an.

Ingenieur Weisser spricht von Missverständnissen und legt dem Rat die Sachlage dar. Besagter Feldweg komme durch die Verlegung auf seine im Bebauungsplan eingezeichnete Trasse. Er sei derzeit ein Provisorium und laufe durch Bauplätze.

Die Häuser in "Eschle-Ost" werden nicht höher, so Weisser. Dort soll das gleiche Maß wie bisher gelten. Bei flacheren Dächern könne jedoch die Höhe des restlichen Gebäudeteils zunehmen. Und: Eine Verschiebung des gesamten Gebiets sei nicht möglich, da man sich an die Grenzen des Flächennutzungsplans halte.

Da es bereits Gespräche mit einer Partei gegeben habe, so Verwaltungschef Matthias Jetter, denke er nicht, dass mit Widerspruch zu rechnen sei, wie Bernadette Stritt auf Nachfrage erfährt. Kurz und gut: Der Gemeinderat stimmt dem Entwurf und der Offenlage einstimmig zu. Bereit, zu gegebener Zeit mit weiteren Anregungen von Behörden und der Öffentlichkeit konfrontiert zu werden.

Feuerwehr unterschreibt

Ein Halleluja erschallt nicht. Obwohl Bürgermeister Johannes Blepp die Zielvereinbarung mit der Feuerwehr Bösingen-Herrenzimmern, mit Thilo Bippus und Ulrich Baier, im Ratszimmer unterzeichnet. Es könnte das Ende eines langen, steinigen Weges sein, der kurz vor dem Amtsantritt des Bürgermeisters im Spätherbst 2014 begonnen hat, als das Zusammenwachsen beider Abteilungen seinen Anfang hat nehmen sollen, aber kaum genommen hat.

Es scheint nun, dass der letzte offene Punkt geklärt sei. Beide Standorte seien mit Internet versorgt, somit können die Büros in beiden Feuerwachen genutzt werden, Geschäftsanschrift bleibe der Sitz der Gemeindeverwaltung. Soweit die Verwaltung. Mehr ins Detail mag niemand gehen. Immerhin: Auch einen Trauermarsch stimmt niemand an. Dafür klatschen Gemeinderäte nach den drei Unterschriften Beifall.

Weniger spektakulär, aber dennoch wichtig: Der Rat schließt neue Strom- und Gaslieferverträge ab: beide für je zwei Jahre. Beim Gas kommt das günstigste Angebot (27 336,98 Euro pro Jahr) von "badenova" (Freiburg), beim Strom wird Ökostrom bestellt (17 673,32 Euro pro Jahr) von "Energiedienst AG" (Rheinfelden).

Randsteine und Vereinsstele

Eine weitere Vergabe betrifft die Randsteinsanierungen in der Bösinger Ortsdurchfahrt. "Gebrüder Bantle" (Bösingen) dürfen sich in der Haslen- und Herrenzimmerner Straße ans Werk machen (7250 Euro), sobald die Telekom ihre Tiefbauaktivitäten wegen der Breitbandversorgung beendet hat. Möglicherweise im Oktober.

Gudrun Müller erinnert an den Kauf einer Vereinsstele für den Friedhof in Herrenzimmern, ähnlich jener in Bösingen. Ideal wäre, wenn es sie noch vor den Ehrungen des SV Herrenzimmern Ende September gäbe. Eine Aufgabe für den Kulturausschuss, finde der Schultes.