Wenn die Jüngsten auf die Älteren im Haus Josefine treffen, gibt es frohe Mienen wie bei Martina Kochendörfer (rechts). Archiv-Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Martina Kochendörfer spricht über soziale Tätigkeiten in Bösinger Seniorenwohnanlage

Bösingen (apf). Dass die Aktivitäten im Haus Josefine zu einer Erfolgsgeschichte geworden sind, hängt zum großen Teil mit Martina Kochendörfer zusammen.Die Ansprechpartnerin in der Bösinger Seniorenwohnanlage gibt im Gemeinderat den Jahresbericht über die sozialen Tätigkeiten der Olga-Stritt-Stiftung. Schnell wird klar, dass sich im fünften Jahr vieles eingespielt hat, die Nachfrage nach Hilfe und der Besuch der Veranstaltungen stetig steigt. Kurz: die Arbeit und der Einsatz von Martina Kochendörfer sind nicht mehr wegzudenken.

Die Bösingerin, die auch Vorsitzende der Sozialgemeinschaft ist und bei der Caritas eine wichtige Teilzeitstelle ausfüllt, ist über die Olga-Stritt-Stiftung auf 400-Euro-Basis angestellt. Sie ist Ansprechpartnerin für die Bewohner des "Haus Josefine", Kontaktperson für alle Senioren in der Gesamtgemeinde, und sie koordiniert die Seniorenarbeit.

Die Kaffeenachmittage, in der Regel an jedem ersten Donnerstag im Monat, haben sich etabliert – dank des Rahmenprogramms, der Unterhaltung und des kostenlosen Busverkehrs von Herrenzimmern nach Bösingen. 323 Senioren hat Martina Kochendörfer an den zehn Nachmittagen 2013 gezählt, 24 mehr als 2012. Die Zusammenarbeit mit der Schule und die Besuche des Kindergartens sind immer gerne gesehen. Der Dank an die Helferinnen – Gabi Merz wird extra erwähnt – kommt von Herzen.

Gern gesehene Gäste

Seit der Anerkennung der Demenzbetreuung im Dezember 2012 sind gezielte Anfragen möglich. Das gute Netzwerk – so mit der Sozialgemeinschaft Herrenzimmern, der Sozialstation Dunningen, der Kirche und der Caritas – stellt die sozialen Tätigkeiten in der Gemeinde auf ein tragfähigeres Fundament.

Martina Kochendörfer sagt im Gemeinderat, dass die Mängelbeseitigung am Gebäude "weitgehend" erledigt sei. Noch im Blick befinden sich der Nordgiebel und teilweise die Wohnungen. Rauchmelder seien angebracht, teilt sie weiter mit. Über den Hausnotruf sei informiert worden. Die Badbenutzung habe sich 2013 gesteigert. Und außerdem: Der Gemeinschaftsraum sei mit unterschiedlichen Veranstaltungen regelmäßig belegt.

Der umfangreiche Bericht erhält von Bürgermeister und Gemeinderat viel Lob. Alfred Weiss zu Martina Kochendörfer: "Das ist ganz fantastisch, was Sie bewegt haben." Rainer Hezel: "Vielen Dank für das gute Klima im Haus Josefine." Karin Merz: "Das große Interesse ist Dir zuzuschreiben." Da will sich die Angesprochene nicht lumpen lassen. Sie lädt Alfred Weiss ab 2015 zu den Seniorennachmittagen ein. Schließlich befinde sich dann der Bürgermeister im verdienten Ruhestand und im entsprechenden Alter.

Bis es jedoch so weit ist, wird noch über den Ertrag der Olga-Stritt-Stiftung gesprochen. Der Stiftungsrat hat getagt, Matthias Jetter berichtet kurz über die Finanzen. Alte Verträge bei der Geldanlage seien ausgelaufen. Bei den neuen dürften es geringere Zinsen geben.

Von 17 bis 85 Jahren

Die Stiftung verfügte am Jahresende 2013 über ein Vermögen von 585 835 Euro. Ein Teil der Zinseinnahmen (13 276 Euro) wird für die Ausgaben, für das Personal und die sächlichen Kosten, verwendet. Sollte es schwer fallen, in der aktuellen Niedrigzinsphase die Kosten zu decken, springe der Gemeindehaushalt ein, erfährt Wolfgang Kammerer vom Bürgermeister auf Nachfrage.

Nicht einfach ist es mittlerweile, ins Haus Josefine einzuziehen. Alle Wohnungen seien belegt, teilt Martina Kochendörfer mit. Sie spricht von einem Mehrgenerationenhaus; derzeit gebe es Bewohner im Alter von 17 bis 85 Jahren – und eine "Warteliste" mit Bürgern aus dem Dorf.