Die Spielleute "Minnezit" versetzten die Besucher auch akustisch in die Zeit des Grafen Werner. Fotos: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Mittelaltertag: Buntes Fest rund um die Ruine Herrenzimmern / Unterhaltung aus vergangenen Zeiten

Von Heinrich Hölsch

Bei herrlichem Sommerwetter veranstaltete der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern zusammen mit den "Wikingern" den Mittelaltertag rund um die Ruine Herrenzimmern.

Bösingen-Herrenzimmern. Der Mittelalter-Tag findet seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre statt. Dabei treten Grafen, Ritter und das Volk rund um das ehemalige Schloss auf, und bringen so die vergangenen Zeiten wieder in Erinnerung.

Graf Werner (Karl Kimmich) begrüßte die Gäste, indem er einige Begebenheiten aus der Chronik berichtete. Zum ersten Mal fand zu Beginn des Mittelalterfests ein feierlicher Gottesdienst mit Pfarrer Hermann Barth statt. Er predigte, ein guter Freund und eine gute Freundschaft seien sehr wichtig, auch mit Gott. Eine zwölfköpfige Abordnung der Musikkapelle "Lyra", unter der Leitung von Markus Biche, umrahmte musikalisch den schönen Gottesdienst unter freiem Himmel, an der Ruine. Es war beeindruckend, wie der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern mit den "Wikingern", mittelalterlich gewandet, die einstigen Begebenheiten vor hunderten von Gästen wieder lebendig werden ließ. Auch viele Gäste waren mittelalterlich gekleidet. Ihre Darstellung zeigte, wie es einst auf der Burg zuging. Es war ein farbenfrohes Bild, wie sich Ritter, Grafen und Baronen, mit ihren edlen Gemahlinnen dort trafen, wo einst die Grafen von Zimmern regierten.

Andrè Bücheler begrüßte den Grafen Werner von Zimmern, mit Gemahlin, und weitere edle Herrschaften für die die "Wikinger", auf dem Weg zum Festmahl, in voller Kampfmontur Spalier standen. Zu sehen war, wie Graf Gottfried Werner von Zimmern, und seine Gemahlin, Apollonia von Henneberg, aus ihren Kelchen genüsslich Getränke kosteten. Sämtliche Speisen erinnerten beim Festmahl an die damalige Zeit, in denen der Adel in Saus und Braus lebte.

Ein armer und hungriger Bettler sah zwar das Essgelage, bekam aber nichts davon. Graf Werner von Zimmern diktierte dem Grafen Froben jene Begebenheiten, die er in die Zimmersche Chronik aufnehmen sollte, wohingegen Graf Froben berichtete, was er schon in die Chronik aufgenommen habe.

Bei diesem farbenfrohen, inszenierten Festgeschehen führte die Narrenzunftgarde Herrenzimmern Reigentänze auf. Die Spielleutgruppe Minnezit aus Haslach trug den ganzen Tag über mit altertümlichen Weisen zum musikalischen Programm bei. Auch die Gaukler aus Schenkenzell erhielten große Aufmerksamkeit. Kinder, sowie Erwachsene, konnten beim Bogenschießen ihre Zielgenauigkeit testen. Männer und Weiber zeigten ihr Fertigkeiten in alter Handwerkskunst, und präsentierten ihre Produkte. Steinhauerin Ute Klingenstein aus Trochtelfingen arbeitete an einem Wappen Zimmern. Nach der Fertigstellung wird sie es dem Geschichts- und Kulturverein übergeben.

Über dem offenen Feuer wurde zünftig das Fleisch gegrillt. Fische kamen in die Bratpfanne. Kräuterfrauen verteilten Heilkräuter und schenkten zur Erhaltung der Gesundheit Herzwein aus. Braumeister Bernd Mauch, hatte speziell für das Mittelalterfest ein süffiges, gutes Mittelalterbier kreiert. Es war für jeden Gast, ob jung oder alt, eine großartige Veranstaltung, für deren Vorbereitung der Geschichts- und Kulturverein Herrenzimmern keine Mühen gescheut hatte.